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Tagebuch Lartox
2008-11-21 18:34
Träge Wurzeln
Wien ist zornig. Zumindest könnte man das meinen, wenn man so wie ich mitangesehen hat, wie Mädchen und Greise von der Straße geblasen werden. Als wollte die Stadt uns bestrafen! So hats noch nie gestürmt, nicht in Wien, nicht seit ich es kenne. Erinnert mich geradezu an die Hochwasser und die Hagelstürme, die mich 2004(?) in Vlbg über die Rheinstraße an das Flussufer schleuderten und unser Haus demolierten. 2 Menschen starben damals in meinem Dorf, Hard. Heute wurde nur mein Schirm etwas lädiert, dank vorzüglicher Fortbewegungsstrategien.

Ich sitze hier also etwas feucht und gerötet, und meine Finger sind sehr warm und geschwollen aufgrund der wiederkehrenden Durchblutung (könnte fast aus einem Porno-Roman kommen dieser Satz, oder?).
Aber gut gelaunt, sehr gut sogar! Trotz dem, dass mein 2-stündiger Ausflug unfruchtbar war (heh). In der Byzantinistik war ich so spät, dass ich nicht mehr viel über Nikotias Chonitas Irgendwas herausfinden konnte, und ich wollte das Buch dann doch nicht übers WE klauen. Zur Post gehen ging sich nicht aus, mein Stipendienantrag muss also nochmal warten, und im Billa hatten sie weder Sturm noch sonstwas. Nur Wattepads konnte ich kaufen. Ich hoffe wirklich, dass meine Haut sich in nächster Zeit bessert... und meine Haare. Ich muss mir unbedingt die Haare schneiden. So kann ich mich doch nicht wohl fühlen. Und mein Zimmer muss ich aufräumen! Ich hab heute zwar der Dina geschrieben, ich nehme jedes Einzelzimmer, nicht mehr nur ab dem 7. Stock aufwärts, aber trotzdem. Mehr Einrichtung sollte ich kaufen, etwas Lilanes und etwas Oranges, und einen lila Schal. Vllt finde ich sogar eine Kopfbedeckung, mit der ich nicht zurückgeblieben aussehe.
Aber das ist wohl Zukunftsmusik.

Mit Altgriechisch hatte ich recht. Der aufzuholende Stoff war so überwältigend, dass ich mich in die Vormaturazeit zurückversetzt fühlte. Ich war bestärkt! Oh ja, eine Herausforderung, eine greifbare! Das brauche ich. Kein abstraktes Dasein von kommender Arbeit, sondern etwas handfestes, das ich durcharbeiten kann wie Chuck Norris Holzbretter.
Zuhause machte ich mich sogar an die alten Formulare, die ich nie abgeschickt habe, und in der Bibliothek fing ich mit Byzantinistik an. Den Karanatsious hab ich noch nicht geantwortet, aber dem Spitti, meinem lieben Latein-Prof ausm Gymnasium. Ich würd gern wieder mit ihm essen gehen. Heute hab ich mir im Bus überlegt, ob ich nicht vllt doch etwas mit ihm anfangen würde.
Ach, und ich lade wiedermal nen Haufen Filme runter. Ich hab zwar 5-10 Stück noch nicht angesehen, aber Ben Hur, Citizen Kane, Loaded Weapon, A Space Odyssey, American Graffiti und Gone With the Wind gehören einfach dazu. Lieber schnell die Torrents holen bevor ichs wieder vergesse, nicht wahr?

Leider hatte ich noch keine Zeit, zu trainieren. Wenn ich jetzt nicht Juliane kontaktiere, tu ich das aber. Bis 20:00 geht das noch, dann muss ich aber in der Küche sein. Livia hat Geburtstag und lädt zum ungarischen Essen im Stock. Anscheinend wurde ich persönlich eingeladen, ich könnte aber schwören ich hätte die Frau noch nie in meinem Leben gesehen, bis eben zufällig. Naja, jedenfalls geh ich hin.
Später gehts runter in den 5., zu Maria. Ich hab ihr vor einer Minute "Zug des Lebens" vorbeigebracht (falls ichs nicht schon erwähnt habe: der beste Film aller Zeiten! Seht ihn euch an, im Ernst!), und sie lud mich zum Trinken mit ihr, ihrer Schwester aus Salzburg und noch ein paaren in der Küche ein. Wieder wirkte es wie stimmende Chemie. Waren meine ersten beiden Eindrücke wirklich so fehlgeleitet? Ich pass auf jeden Fall noch ne Zeit lang auf, wenn ich mit ihr spreche.
Auch, wenn alles schief geht, hab ich wenigstens meinen Martini loswerden können. Anscheinend schmeckt ihr sowas (ein erster Hinweis?).

Mensch, hab ich Hunger. Ich esse zwar langsam wieder weniger, auf kochen hab ich aber total Lust. Als nächstes kommen Spaghetti mit Zwiebel, Oliven, Basilikum, Ingwer usw dran. Ich wollte eig noch irgendwelche Nüsse dazukaufen, oder Sprossen oder sowas, aber wie gesagt, der Billa...

Hach ja. Ich hatte zwar recht damit, dass ich mich durch die übertriebene Beschäftigung mit mir selbst runterziehe, aber dadurch ist mir wieder eines der wichtigsten Prinzipien meiner Lebensführung bewusst geworden:
Das Trägheitsgesetz. Wenn ich arbeite, nach außen gehe, nach vorwärts blicke - wenn ich handle wie ein glücklicher Mensch, dann werde ich auch glücklich.
Wenn nicht, dann nicht. Oder, wie ein altes Sprichwort, das mir Papa als Teil meiner bulgarischen Wurzeln mitgegegeben hat:

Die Seele im Himmel oder der Finger im Arsch.

Und damit schönen Abend.

http://www.youtube.com/watch?v=6wS5xOZ7Rq8&feature=channel

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2008-11-21 18:34