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Tagebuch Lartox
2008-11-25 22:55
Komplex
Der heutige Tag ist gerade etwas schwummig in meinem Gedächtnis, da ich gerade Bier trinken war, mit Sebastian und zwei Freunden von ihm, und davor Glühwein mit mir selbst.

Das Wesentliche weiß ich aber noch -

am morgen ging es zu Altgriechisch, wo ich nach einer Stunde der vollkommenen, aufsaugenden Aufmerksamkeit so viel kapiert hatte, dass ich einen Satz tatsächlich hätte übersetzen können. Zwar ist es immernoch extrem viel zu tun, aber ich fühle mich zuversichtlich, so zuversichtlich, wenn ich an meine zukünftige Studienzeit denke. Was soll mich denn aufhalten? Noch nie habe ich eine intelektuelle Hürde übersprungen, über die ich rückblickend nicht lachen können hätte.

danach schnell nach Hause, aufm Weg noch Flüssigseife und Zahnpasta kaufend, und eine Stunde trainieren. Nochmal duschen und schnell zur zweiten Vorlesung: Antonio Gramsci. Interessant wars, aber sehr einfach gehalten, wie immer.
Ich kam etwas zu spät, und kurz nachdem ich hingesetzt hatte kam eine SMS von ... *trommelwirbel* ... Sophia. Ich solle nach der VO warten. Ich tat es, sie kam aber nicht. Ich schrieb ihr, sie genervt zurück, wir hatten uns anscheinend verpasst. Sie wollte nur wissen, wie es mir geht. Wir meinten etwas von Kaffee trinken gehen.
Langsam krieg ich das Gefühl, dass sie wirklich, wirklich verzweifelt wird. Hat sie mir denn nicht noch vor wenigen Monaten erklärt, sie würde mich niemals im Leben küssen? Aber ihre Art mit mir zu reden in letzter Zeit verkennt man nicht.

Wieder zuhause. Eiernudeln mit Zwiebeln, Oliven und Käse gegessen, jetzt hab ich außer Reis nichts mehr. Die letzte Vorlesung war sehr kurz, weil ich nichts davon mitbekam. Ich kam zu spät wegen Facebook und YouTube, und in der Mitte wurde ich von der Stipendienstelle angerufen, die Bulgarin, die meinen Vater kennt, war dran. Sie meinte, ich müsse mich bis spätestens in Wien melden, um nicht wegen Dokumentenfälschung dranzukommen. ...
Gabriela war da, und lächelte mich passend deutlich an, sprach mich aber nicht an. So ging ich nach Hause und wusste nicht was tun. Müde war ich, und hungrig, konnte aber weder essen noch schlafen. Ich wollte langsam mal anfangen zu lernen, aber dann kam Sebastian dazwischen mit seinem Kumpel und einer Freundin.

Sie gingen ins Stout, und ich ging mit. Sebastian lieh mir 2 Bier.
Ich diskutierte kurz mit Patrick über Politik, sonst stichelte ich mich mit Majla, die fast überzeugend die Zicke spielte, aber etwas zu auffällig war wegen Pokerabend bei uns und dass ich ihr "einiges zum wieder gut machen" habe.
Gut sah sie aus, redete aber viel.

Oh, ich hab vergessen dass der Tag so anfing, dass ich früh aufstand um zu frühstücken, mir aber mein Honigglas runterfiel und zerbrach. Knapp über 20min verbrachte ich damit, Glasscherben per Hand aufzusammeln und Honig mit meinem benässten Geschirrtuch aufzuwischen. Ein paar Sekunden, nachdem ich fertig war, kam der erste andere Heimbewohner rein. Wie ausgerechnet.

Jetzt werd ich leider noch lernen müssen. Schaffen werd ichs wohl nicht. ...

Ich hab zwar gesagt ich würds nicht tun, aber ich werd wohl noch was über Juliane schreiben, nicht zuletzt aufgrund öffentlichen Interesses. Anscheinend nehmen einige hier wirklich Anteil an dieser Geschichte.

Also los!

What's the deal? Warum interessiert mich Juliane überhaupt? Nun, es sind zwei Dinge. Eines davon wurde mir erst heute in dessen ganzen Umfang bewusst, also spar ich es mir auf.

Der erste Teil besteht rein aus der ganzen Engelshaftigkeit der Juliane selbst.
Schön ist sie, ja wunderschön. Ich würde euch ein Foto von ihr zeigen, wenn ich damit nicht ihre Privatsphäre (?) verletzen würde. Ihr Gesicht ist sehr hübsch, weiblich und weich, aber nicht rund; ihr Kinn und ihre Wangen- und Backenknochen sind scharf, aber nicht eckig oder klein/einfallend, ihre Augenbrauen sind dezent und hoch geschwungen, aber nicht künstlich oder verwundert; ihre Nase hat Charakter, ist aber nicht zu groß oder krumm; ihre Augen... oh ihre Augen. Man könnte sich vergessen in ihren Augen. Wo sie hinsieht zieht sich die Wand zusammen, löst sich alles Menschliche auf vor Scham. Ihre Haare sind glatt und bronzefarben und hängen zu ihrem Hals und ihren Schultern herab, als kennten sie nichts Schöneres...
Auch ihre Figur ist traumhaft. Nicht nur wohlproportioniert, sie sieht aus wie eine, die man einfach nur berühren will. Aber nur wenn man hinsieht.

Wie sie spricht könnte Schnee schmelzen. Bedächtig, fast leise, aber sicher und tänzelnd. Ihre Stimme hat kaum ein Fundament, an die Kameliendame erinnert sie mich.
Ich könnte lange so weitermachen.
...

Gestern und heute sind mir, wie angedeutet, einige Geistesblitze gekommen. Einige zu Politik, einige zu meinen Werken, einige zu meinem Privatleben. Im Grunde gehören sie alle zusammen (vllt sollte ich mir alles aufschreiben, um es nicht zu vergessen...).
Ich weiß schon lange, dass ich einen Vaterkomplex habe.
Jetzt hab ich anscheinend auch noch einen Mutterkomplex.

Seit langem beschäftigt mich meine Mutter. Sie ruft mich oft an, sagt dann aber nichts und klingt nur traurig. Wenn ich dann mit ihr reden will sagt sie nur irgendwas davon, dass ich einen anständigen Beruf lernen soll und auf irgendwas aufpassen, und das wars. Ich spüre keine Liebe von ihr. Fast nie. Wenn schon, dann könnte es bienahe gespielt sein, eine Floskel.
Wisst ihr, wie sich das ist, sich nicht von seiner Mama geliebt zu fühlen?
Ich weiß es.

Was meine Kindheit angeht, so erfülle ich die Kriterien eines Mutterkomplexes. Und jetzt - obwohl ich genug Erfolg bei Mädels habe (wenn sie mich nicht interessieren) - entwickle ich nur Gefühle für die, die ich nicht haben kann. Ich wiederhole immer und immer wieder den Prozess der Selbstabnutzung an dem emotionalen Schleifstein der einsamen Idee einer Frau, die ich in dunkelengen Nächten vor meinem Laptop aus meinem Kopf in mein Herz und jede meiner Faser aufsauge wie eine zu schnell gegebene Spritze. Ich will es ja! Ich will es ja! Sonst spüre ich nichts, sonst kann ich mich nicht orientieren. Ich brauche Julianes, weil ich mich mit ihnen zuhause fühle. Mit meiner Mama. Vielleicht. Vielleicht ist es auch nur eine betrunkene Idee nach zuviel Stress.
Aber vielleicht sabotiere ich mich wirklich selbst, weil mein Unterbewusstsein einen unglücklichen Ausgang braucht?

Ach, ich bin besoffen und weiß nicht was ich sage. Vor ein paar Stunden hat alles noch so viel Sinn gemacht. Und ändern konnte ich trotzdem nichts...

http://www.youtube.com/watch?v=MUTo6kSZlPI
http://www.youtube.com/watch?v=fmjULeODgqc
http://www.youtube.com/watch?v=-o9gf_soFBM

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Kommentare

22:07 26.11.2008
danke für das angebot, aber ich denke das alles aufzubröseln täte mich nicht sonderlich gut.
ich behalte es aber im hinterkopf.

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20:35 26.11.2008
Du musst nicht ausführlich werden, um ernst genommen zu werden. Jedenfalls nicht von mir. Diese Vater-Geschichte kenne ich gut, und zum Spaßen ist es wirklich nicht. Bitte, schreib mir davon wenn du willst!

Dokumentenfälschung deshalb, weil ich mich als "auswärtig Studierender" beworben habe, aber mein Nebenwohnsitz in Wien noch gar nicht gemolden war. Das wird alles geprüft, weil man sich so mehr Beihilfe ermogeln könnte.
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23:10 25.11.2008
streich das deswegen im vorletzten satz. das mit meinen vater ist etwas verstrickter als nur das nicht melden , ich soltle mir immer ernst das durchlesen was ich geschrieben hab, bevor ich es absende
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23:07 25.11.2008
hm.

also zunächst eine frage: dokumentarfälschung?
wie wo warum?


zu sophia - gefühle können sich schnell ändern. oder vielleicht war sie sonst nur zu blind es zu erkennen, dass sie dich mag.


deine beschreibung über juliana lässt darauf schließen wie gerne du sie magst. mir geht das herz auf,wnen ich mir das so durchlese. sie könnte sich wirklich glücklich schätzen, dass du sie so wahrnimmst.


und:
mutterkomplex?
dann bin ich wohl deine gegenseite.
vaterkomplex. meinemutter liebt mich,
mein vater hat sich aber schon seit 3 jahren nciht mehr bei mir gemeldet, nciht mal zum geburtstag.
und deswegen laufe ich vergebenen typen hinterher.

oh, das macht mich gerade sehr nachdenklich.

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2008-11-25 22:55