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Tagebuch Kleine-Lilie
2007-03-09 00:00
Wieder Angst
Vergangene Nacht schreckte ich aus dem Schlaf hoch. Mein Herz klopfte wie verrückt und ich war schweißgebadet. Bevor ich irgendwann eingeschlafen war , hatte ich zermürbende Gedanken gewälzt und eine furchtbare Angst ist in mir hochgekrochen. Eine von der Sorte , die einem die Luft zum Atmen nimmt. Verlustangst. Lebensangst.

Ich habe erkannt , dass ich im Vergleich zu meinen Freunden wohl am wenigsten selbständig bin. Es ist nicht nur so , dass ich kein Verlangen habe an eine weit entfernte Universität zu gehen - nein - ich habe furchtbare Angst davor. Ich habe keine Angst neue Freunde finden zu müssen...ich habe Angst davor fern von zu Hause zu sein.Ich habe Angst meine Familie nicht jeden Tag zu sehen. Ich ersticke fast , wenn ich an mein unbewohntes Zimmer denke. All meine Schätze...meine Geheimnisse....ich könnte nicht ohne sie sein. Mein Rückzugsort wenn die Welt mal wieder grausam gewesen ist....ich brauche diesen Ort. Dieses zu Hause. Ein Ort , der nur mir alleine gehört und wo meine Eltern sind um mich zu trösten oder mir Mut zuzusprechen.

Ich nehme mir Dinge immer so sehr zu Herzen. Ich verstehe nicht warum meine Gefühle immer so extrem sind. Wo andere enttäuscht sind , da fühle ich Trauer und Verzweiflung. Wo andere sich ärgern da entbrennt in mir eine eiskalte Wut. Wo andere einen kurzen Blick zurückwerfen , vergieße ich Abschiedstränen....
Und immer dieses Gefühl , dass ich nicht so bin wie die anderen....dass ich nicht so selbstverständlich leben kann wie sie. Und vor allem....dass sie das an mir bemerken.

In ein paar Wochen fahre ich mit meinen Freunden für eine Woche nach Rom. Und schon jetzt quäle ich mich mit dem Gedanken dort nicht schlafen zu können. Dieses Problem habe ich seit den Abiturvorbereitungen. Vor den drei Prüfungen habe ich kaum geschlafen. Es geht einfach nicht ....und ich fühle mich jedesmal wie eine Wahnsinnige. Ich kann nur schlafen , wenn ich mich sicher fühle und weiß , dass der nächste Tag nicht anstrengend wird. So , dass ich ihn zur Not auch ohne geschlafen zu haben durchstehen könnte. Ich weiß nicht recht wie ich dieses verrückte Denkmuster erklären soll.
Und in Rom habe ich Angst , dass meine Freunde bemerken könnten , was mit mir los ist. Ich weiß nicht was ich ihnen sagen soll... Es ist solch ein Teufelskreis aus Angst. Und ich weiß einfach nicht wie ich einen Ausweg daraus finden soll.

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2007-03-09 00:00