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Tagebuch Kleine-Lilie
2007-04-02 14:25
Gewichtsprobleme und die Mafia
Kaum am Flughafen angelangt trafen wir auf erste Hindernisse.
Mir hatte es ja schon lange vorher geschwant , dass ich mit meinem Koffer , der fast so groß war wie ich selbst , nicht ungeschoren davon kommen würde.
Die Kraftanstrengung , mit der ich den Koffer aufs Band hiefte , war der Dame am Check-In wahrscheinlich auch sofort verdächtig. Und tatsächlich: Man hatte 2kg Übergewicht....
Die Dame war auch äußerst pingelig. Die anderen aus der Gruppe hatten zum größten Teil weniger Gewicht als sie haben durften. Dennoch musste mein Koffer den Anforderungen genügen.
Die gar nicht eitle Klara erbot sich schließlich mir zu helfen und nahm meine von Shampoos , Kuren und sonstigem Haarzeugs (Tante ist Friseurin) überfüllte Badetasche in Empfang.

Fast hätte man jubilieren können. Doch schon als wir zum Gate aufbrechen wollten , taten sich neue Schrecknisse auf.
Diese neuen Flüssigkeitsbestimmungen trugen zu unser aller Entsetzen bei.
Aufgrund meiner leicht überfüllten Badetasche , führte ich nämlich mein einzigartig duftendes Parfum im Handgepäck mit. Das rosa Flakon muss natürlich höchst verdächtig gewirkt haben.
Nach einigem Hin und Her erlaubte mir der freundliche Mensch jedoch das Parfum zu behalten.....insofern ich meine Wasserflasche sofort austrinken würde.
Das gleiche Schicksal teilte auch Liz mit mir , die ganze zwei Wasserflachen dabei hatte.
Mit zum bersten gefüllter Blase und Gott sei Dank mit Parfum ließ man uns nun endlich durch.

Etwa eine Stunde später befanden wir uns auch schon weit über den Dächern Deutschlands mitten in der Holzklasse von Ryan-Air.
Eine einzigartige Airline....ihre niedrigen Preise kommen nicht von ungefähr.
Aber oh Wunder.....wir überlebten und betraten knappe eineinhalb stunden später römischen Boden.

Ein Ryan-Air-Bus transferierte uns auch flugs zum Hauptbahnhof von wo aus wir die Metro bis zur Statione Vittorio Emanuele nahmen.
Binnen weniger Minuten hatten wir auch unser Hotel gefunden und kraxelten viel zu viele Treppen zur Rezeption hinauf , nur um zu erfahren , dass das eigentliche Hotel ein Haus weiter war und wir mit Sack und Pack wieder hinunter durften.
Wir gelangten vor einem mächtigen Tor an. Durch ein winziges Schlupfloch in diesem ehrfurchtsgebietenden Tor gelangten wir ins Treppenhaus. Wieder Treppen ! Da einige unter der Last des Gepäcks fast zusammenbrachen (Ich wegen dem offensichtlich leicht übergewichtigen Koffer, Phil , weil sein Koffer sich nicht schieben ließ und Liz , da sich ihr Koffergriff zum Schieben leider schon verabschiedet hatte) , beschlossen wir den recht dubios aussehenden Lift zu benutzen.
Der leicht ramponiert anmutende , freischwebende , ungesicherte Holzkasten bescherte uns Nervenflattern und Panikattacken , doch wir kamen heil im vierten Stockwerk an.

Ich bezog ein Zimmer mit Phil , da ich ihn von allen am längsten kannte und die Begebenheiten es erforderten.
Liz war die einzige Person , die wusste wie man mit der subtilen Art von Klara , die manchmal wirklich gruselig scheint , umzugehen hatte. Carry und July waren die Hauptvertreterinnen der Party-Partei. Und Chrizzy und Jenn waren Kindheitsfreundinnen.
So kam eins zum anderen. Mit keinerlei Bedenken registrierte ich , dass Phil und ich über ein Ehebett verfügten.
Ferner hatten wir einen Fernseher , der auf deutsch nur ZDF empfing und in Schränken und Schubladen versteckt fanden wir drei Tagesdecken , von denen zwei widerlich schmutzig waren. Wir würden uns also eine Decke teilen.

Nachdem wir alle notdürftig ausgepackt hatten , machten wir uns auf Essenssuche. Wir waren recht spät dran , es war mittlerweile gut 22 Uhr und die Ristorantes in unserem Viertel waren dünn gesäht.
Von Hunger gepeinigt schlugen wir schließlich in einer ominösen Kneipe auf. Rot-Weiß-karierte Tischdecken , zwielichtige Gestalten mit viel Gel in den Haaren , dürftige Beleuchtung.
Ich glaube wir alle waren glücklich und zufrieden als wir da wieder Heil raus waren. Keiner hatte die Taschen aus den Augen gelassen , während wir da drin waren.

Nach diesem Schreck gönnten wir uns unser erstes römisches Gelato. Zum Dahinschmelzen sage ich euch. Kein Vergleich zu unserem deutschen Eis.

Müde wie wir waren , gingen wir auch gleich auf die Zimmer. Ich nahm eine lauwarme Dusche (unfreiwillig lauwarm) und las noch ein bisschen in meinem "Ketzerbuch" , wie Phil es nannte. Eigentlich war es "Illuminati" von Dan Brown.
Keiner konnte zu diesem Zeitpunkt ahnen wie lang diese Nacht werden würde.
Unsere Betten glichen eher einer mittelalterlichen Streckbank und die dünnen , flachen Kissen mussten wohl mit sowas wie Backsteinen gefüllt gewesen sein.
Erst um etwa Vier Uhr in der früh fand ich von diesen Betten gepeinigt meinen Schlaf.
Phil ging es nicht anders. Mich störte ganz nebenbei noch der direkt an unserem Zimmer vorbeifließende Verkehr und das Hupen der Römer. Phil war jedoch dagegen das Fenster zu schließen , da er sich andernfalls einbildete er bekäme keine Luft und müsse jämmerlich ersticken.

So viel zu meinem ersten Tag in Bella Roma.

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reisen 

Kommentare

14:59 02.04.2007
Oh je,das mit eurem Schlafplatz ist ja wirklich übel.Kann mir sehr gut vorstellen das du erst um vier Uhr eingeschlafen bist.Aber stimmt schon,das Eis ist dort absolut genial.GLG Rapunzel
Soll der Kommentar wirklich gelöscht werden?
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2007-04-02 14:25