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Tagebuch Kleine-Lilie
2007-04-03 22:18
Die Taschenfamilie
Nach unserem kräfteraubenden Einsatz im Petersdom überkam uns die beherrschende Sehnsucht nach etwas zu essen.
Die Hälfte von uns entschied sich dubiose belegte Irgendwasse zu kaufen. Ich war eine von den unglücklichen. Ich aß etwas , das eigentlich Mozarella und Peperoni sein sollte. Die Peperoni schmeckten allerdings eher wie ausgelutschtes Paprika und sah aus wie Auberginen.
Während Carry , Liz und ich auf den Stufen in einer Überdachung unser kärgliches Mahl einnahmen , suchten sich die anderen eine andere Essensmöglichkeit.
Die Zeit , die wir dort verbrachten , wurde uns von nem Haufen Händler äußerst kurzweilig gestaltet. Unfassbar viele Farbige bauten sich in dem Durchgang auf und boten Taschen von ominöser Herkunft preis - wir nannten sie die "Taschenfamilie" aufgrund der Ähnlichkeit der Händler.
Asiatische Frauen boten uns hässliche bunte Tücher an , die sie umhängen hatten und wir wurden mehrfacht genötigt uns dubiose Uhren und Armbändchen anzusehen. Als es zu regnen begann erschlugen uns die Händler fast mit Regenschirmen.
Aus lauter Verzweiflung kaufte Liz schließlich einen mit Mehl oder sowas gefüllten Luftballon mit Augen drauf. Ein klobiges Dings , das man in verschiedene Figuren kneten kann.
Dieses Teil vertrieb uns die Langeweile und es entstanden eine Reihe amüsanter Fotos.

Gegen Abend besuchten wir die spanische Treppe und liefen von dort aus in Richtung Trevi-Brunnen. Auf dem Weg dort hin schlugen wir noch in diversen Designerläden auf und taten so als könnten wir uns das alles leisten.
Als wir unsere Würde so gut wie los waren ließen wir uns dazu hinreißen den Anzugaffen aus dem Gucci-Laden auf französisch zu fragen wo denn bloß le tour Eifel zu finden sei

Den Abend beschlossen wir kartenschreibend in einem beschaulichen Ristorante. Ein Hoch auf Penne al Arrabiata.

Wieder zu Hause sprang ich noch schnell unter die Dusche und konnte es kaum erwarten ins Bett zu kommen. Klara hatte verlangt die Betten auseinander stellen zu lassen. Als ich aus der Dusche kam , hatte Phil sie jedoch wieder zusammen geschoben. Wenigstens hatten wir jetzt zwei Decken.

Ich las gerade in meinem "Ketzerbuch" als Phil aus der Dusche kam und den Duschgriff in der Hand hielt.
"Ich glaub unsere Dusche ist hin..." murmelte er schulterzuckend.
"Von jetzt an duschen wir eben kalt."

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2007-04-03 22:18