Tiefer, tiefer...
Hm, ein sehr tiefer Tag. Wollte gar nicht aufstehen, heute morgen. Vielleicht hatte ich gestern schon die Schienen gelegt, auf denen ich heute in die Tiefe gefahren bin. Schnell, immer schneller... In meinem Kopf war Gedankenchaos. Es wollten soviele in meinen Kopf. So sprang ich von einem Gedanken zum nächsten. Es war anstrengend, weil ich einige nicht in meinem Kopf haben wollte. Die mußte ich erstmal verdrängen,rausschmeißen, mit ihnen kämpfen. Sie bissen sich fest. Und das tat weh. Sie krallten sich in meine Hirnwindungen und ich konnte sie nicht lösen. So mußte ich Gedanken durchleben, vor denen ich sonst fliehen konnte.
Ich habe versucht wegzulaufen, ging nach draußen, an einen Platz, wo ich mir Ablenkung erhoffte, ohne reden zu müssen. Ich setze mich auf eine Bank und ließ den Wind um mich herumtanzen, in der Hoffnung , er würde meinen Kopf durchpusten und mich befreien. So entstand durch die Böen und der anschließenden Ruhe ein Wechselspiel. Für einen Moment konnte ich verdrängen, um dann wieder erinnert zu werden. Ich wurde immer trauriger.Mit jeder Böe ging ich weiter unter... Ich mußte wieder nach Hause, in meine vier Wände. Wollte niemanden sehen und auch nicht hören. Mit Muski wollte ich mich retten. Aber mit jeder CD wurde die Muski trauriger. Ich hab gar nicht drüber nachgedacht. Meine Hände griffen nach immer langsameren Liedern... Ich habe nichts gegessen. Hatte keinen Appetit. Eigentlich habe ich heute gar nichts gemacht, außer versucht Gedanken abzuwehren und traurig zu sein... Ein verschenkter Tag? Hm, wäre ja nicht der erste...