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Tagebuch Jamie-Mo
2008-10-21 21:57
So war es
Vor zwei Wochen war ich wieder im Krankenhaus. Ich mußte mir ja die Chemo abholen. Ich wußte schon etwas über das Zeug, schließlich behandel ich täglich Frauen nach Brustkrebs und somit nach Chemo. Wenn man es aber selbst miterlebt, ist es doch eine andere Oktave.

Zuerst war es erstmal sehr angenehm, daß das Personal mich noch erkannt hat und ich mich gleich gut aufgehoben fühlte. Ich war allein im Doppelzimmer, was ich erstmal ganz angenehm fand.
Nach der Plasmapherese im September hat sich mein Zustand etwas verbessert. Ich gehe zwar noch nicht Cat-walk-reif, aber auf alle Fälle besser, als zu der Zeit.

Schließlich wurde ich auf die Chemo vorbereitet. Die Ärztin war sehr bemüht meine Vene gut zu treffen, denn wenn die Chemo ins umliegende Gewebe gerät, wirkt es dort ätzend. Sie versuchte es am linken Unterarm, dann am rechten... Sie war sich sehr unsicher und zog dann doch lieber eine Kollegin hinzu. Diese war auch sehr nett und nahm den einfacheren Weg, nämlich die Ellenbeuge. Es wurde sehr viel Wert auf Sterilität gelegt, was bei den normalen Infusionen nicht so extrem war. Auch durfte die Chemo nur ein Arzt anlegen... Schon allein deswegen wurde für ein mulmiges Gefühl in der Magengegend gesorgt. Schließlich lief das blaue Gift in meinen Körper und ich habe mich gefragt, warum die Blutgefäße nicht auch wegätzen. Diese Frage konnte mir auch nicht von den Ärztinnen beantwortet werden. Ich muß das noch recherchieren...

Beim Entfernen der Infusion wurde sehr darauf geachtet, daß kein Hautkontakt zustande kommt. Das ganze Besteck wurde in einen Extrabeutel gepackt. Es war schon sehr mysteriös, was da abging. Und mein Körper muß das schlucken... Hervorragend !!!

Am Nachmittag wurde mir schließlich übel und ich bekam Kopfschmerzen. Ich hatte ja mit der Infusion noch eine Spritze gegen Übelkeit bekommen. Wenn ich die nicht bekommen hätte, wäre wohl die Hölle los gewesen. Meine Güte, was man alles so mit macht Da ich am nächsten Tag nach Hause wollte, habe ich das verschwiegen und am nächsten Tag nur von einer "leichten Übelkeit mit ein bißchen Kopfschmerzen" gesprochen.

So durfte ich gehen.Ich muß nun alle 4-5 Tage eine Blutprobe abgeben und am 8.1. geht das ganze wieder von vorne los. Ich hoffe sehr, daß ich nun endlich mal schubfrei bleiben kann, denn die Ärzte meinten, daß ich wohl in einen fortschreitenden Krankheitsverlauf geraten bin. Mein Gangbild ist nämlich schon schlechter geworden, für lange Strecken brauche ich wohl eine Gehhilfe und ich habe nun eine Tetraspastik.

Trotz allem will ich Montag auf alle Fälle wieder zur Arbeit gehen. Meine Hausärztin ist im Urlaub: Somit habe ich freie Bahn
Am Dienstag muß ich doch tatsächlich zu einem Gutachter ins Krankenhaus, weil mein herzallerliebste KK überprüfen will, ob ich wirklich eine Reha brauche. Ich will sowieso nicht mehr, aber der Arzt im KH kann sich doch sämtliche Unterlagen angucken. Warum muß ich da jetzt noch hinfahren???

Es sitzen immer die falschen Leute an den falschen Posten !

Kommentare

01:33 23.10.2008
Ich glaube ich hatte Dir schon geschieben, das ich nie weis, was ich auf deine Einträge antworten soll.
Ich bewundere Dich, wie tapfer du dein Schicksal meisterst. Ich habe sehr oft an Dich gedacht in letzter Zeit. Schön, das du wieder schreibst. Ich wünsche Dir, das du keinen neuen Schub bekommst.
liebe Grüsse Anastazia
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2008-10-21 21:57