Ohne Ziel...
Ich war bis eben draußen. Mußte irgendwohin, wußte aber nicht wohin. Meine Gedanken setzten mich außer Gefecht. Bevor es noch schlimmer werden konnte, bin ich geflohen. Und so rannte ich durch die Straßen und Wege ohne Ziel. Ich suchte, obwohl ich schon vorher wußte, daß es kein Finden geben kann.
Schließlich setzte ich mich auf eine Bank. Wie so oft. Es regnete. Das tut es immer noch. Und wieder würde ich am liebsten jeden Tropfen einfangen. Sind es Tränen von Lars? Ich wollte mich naßregnen lassen. Blieb auf der Bank sitzen. Die Leute, die mit Schirm vorbeigingen, hätte ich am liebsten weggezaubert. Oder auch nicht? Allein sein wollte ich ja auch nicht... Es ist wieder ein Beispiel von meinem Chaos in mir drin. Einerseits suche ich die Einsamkeit, um mich dann nach Menschen um mich herum zu sehnen.
Meine Hausärztin wohnt in der Nähe der Bank, auf der ich saß. Ich habe mir sogar gewünscht, sie würde vorbeikommen, um mich aus meinem Gedankenchaos zu retten. Es ist mir schon fast peinlich, daß ich so gedacht habe.Zumal ich , so sehr ich sie auch mag und ihr bis zu einem gewissen Grad auch vertraue, ihr nie mein Gesicht zeigen konnte. Selbst bei ihr verdeckt alles eine Maske. Dafür hasse ich mich und ich würde es gerne ändern können, aber bisher habe ich es nicht geschafft.
Jetzt sitze ich hier zuhause, das Wochenende schon fast wieder zuende ,und starre Löcher in die Wand. So wiird der Tag endlos. Vielleicht kann mir ja ein Buch, oder meine Gitarre über die Zeit helfen...