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Tagebuch imeisi
2005-07-27 22:49
Unfall, der Nachtrag...
Gestern war ich doch zu sehr im Schock um den Hergang des Unfalls ordentlich zu schildern.
Und so reiche ich das heute mal nach, das hat auch den Vorteil, das ich etwas fundiertes habe auf das ich zurückgreifen kann, sofern ich bei einem Prozess zu dem Thema aussagen muss.
So etwas dauert ja erfahrungsgemäß so lange, das man sich dann kaum noch erinnern kann.

Ich bin so gegen halb neun aus dem Haus, habe schnell die Navi eingestellt (erster Termin in einer Region, von der ich bis vor zwei Tagen noch nie etwas gehört hatte) und bin dann links vom Hof runter gefahren um dann gleich rechts auf die M*straße abzubiegen (die nach dem Ortsausgang dann Landesstraße 3** heißt).
Die Fußgängerampel (zum Überqueren der M*straße) war gerade rot und so hatte ich die Gelegenheit schon einmal soweit es ging auf die Hauptstraße einzufahren und dann die Leute im Multivan hinter mir zu beobachten (das wird später dann noch einmal wichtig).
Noch im Ort musste ich einmal scharf abbremsen, weil ein älterer VW-Bus (das wird der zukünftige Unfallverursacher sein) ohne auf mich zu achten aus der Einmündung der Tankstelle auf die Hauptstraße eingefahren ist.
Etwa 200 Meter nach der Tankstelle befindet sich das Ortsausgangsschild.
Danach gibt es für etwas 500 Meter keine Tempobegrenzung (ich bin etwa 70 km/h gefahren) auf dem Stück haben mich 2 PKW überholt, der eine war der Multivan, welcher schon an der Ampel hinter mir stand und dann noch ein ziemlich schneller BMW. Dann waren wir auch schon kurz vor der Kurve, die in den Wald einführt, dort ist auf einer Strecke von etwa 1 KM nur Tempo 70 erlaubt (das liegt bestimmt daran, das man dort an zwei stellen in die Waldsiedlung einfahren kann).
In der zweiten Einfahrt in die Waldsiedlung (eigentlich sind das ja nur vier Häuser und ein Bauernhof) stand die Mobile Geschwindigkeitsmessung der Polizei.
Als der VW-Bus daran vorbeifuhr wurde er geblitzt (ich konnte den Blitz sehen).
Daraufhin hat er, wohl vor Schreck, eine Vollbremsung gemacht.
Die beiden nachfolgenden PKW waren darauf offensichtlich nicht gefasst, so kam es zum Auffahrunfall zwischen VW-Bus, Multivan und BMW.
Zum Glück habe ich rechtzeitig gebremst und konnte etwa 10 Meter vor den verunfallten PKW zum stehen kommen.
Und mit noch mehr glück kamen auch die zwei LKW die hinter mir gefahren sind rechtzeitig zum stehen, das war wirklich knapp.
Auch nach mehreren Schrecksekunden wusste ich gar nicht was ich zuerst und zu letzt machen sollte.
Verbandskasten und Decke schnappen, Nutruf absetzen, erst einmal testen ob mich (vor schreck) die eigenen Beine noch tragen…
Irgendwie habe ich dann aber doch gut funktioniert und bin dem BMW Fahrer, mit Decke und Verbandskasten zur Hilfe geeilt.
Zum glück waren ja jede menge Menschen dort, die alle auch tatkräftig Hilfe geleistet haben Innerhalb wenigen Minuten waren auch (noch mehr Polizei) Feuerwehr, NEF und später auch Notarzt und Rettungshubschrauber vor Ort.

Was für ein Alptraum!

So wie es heute in der Zeitung stand wurde der Unfallverursacher schwer verletzt.
Die Fahrerin des Multivan wurde leicht verletzt und ihre beiden Kinder, die nicht angeschnallt waren (das konnte ich nämlich an der Ampel genau beobachten, siehe oben) wurden auch schwer verletzt, eines der Kinder wurde mit dem Rettungshubschrauber zusammen mit dem Unfallverursacher in die Uniklinik der Region geflogen. Das zweite Kind ist am Unfallort verstorben.
Der BMW Fahrer hat leichte Verletzungen und einen schweren Schock erlitten.

Im weiteren Verlauf des Staus kam es noch zu einem Auffahrunfall, dort ist es aber beim Sachschaden geblieben.

Das tödlich verunglückte Kind hat übrigens hier in der Straße im Neubaugebiet gewohnt :+(

Auch wenn das jetzt vielleicht gemein ist, aber ich bin echt froh, dass mir nichts passiert ist, manchmal zahlt sich halt Umsichtigkeit und etwas langsameres und vorausschauendes Fahren doch aus.
Und bestimmt, hat mein Schutzengel gestern im Akkord geflattert und Überstunden gemacht.

Ansonsten bin ich schon länger der Meinung, dass man die Verkehrsführung auf der Strecke ändern sollte.
Was bringt es denn außer Irrungen und Wirrungen (sprich zu schnellem Fahren) wenn man zwischen Ortsausgang und dem ersten Tempolimit, auf nur wenigen Hundert Metern, so schnell fahren kann, wie man eben darf auf einer Landesstraße.
Auf den etwa vier Kilometern, die es von hier zur AB - Anschlussstelle gibt es drei Tempolimits. Auf der Strecke, die zu etwa zwei dritteln durch den Wald führt gibt es oft Unfälle und Wildschäden.
So fände ich eine einheitliche Geschwindigkeit von 70 KM/h auf der ganzen Strecke durchaus angemessen…

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