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Thursday, 25. April 2024
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Tagebuch Hochzeitsreise
 1910-01-29 hh:mm
Ziemlich kalt ist Nizza u. die...
Ziemlich kalt ist Nizza u. die Zimmer nicht zu heizen, wie fror ich doch dort, schon morgens bestellte ich mir eine Bettflasche für den Abend. Fritzchen amüsierte sich oft, wenn ich so schnatterte u. erinnerte mich an meine Hitze in Carlsruhe! Nach dem Frühstück machten wir einen Spaziergang bis zum Schlitt- u. Rollschuhpark. – Nach Tisch fuhren wir per Tram bis Monte-Carlo. Die Fahrt ist entzückend u. dauert ungefähr 1 ½ Std. Der Weg kräuselt sich bald am Meer, bald ziemlich hoch entlang u. bietet die schönste Aussicht auf den ganzen Küstenstrich. Je näher wir nach Monaco u. Monte Carlo kamen desto schöner entfaltete sich die Gegend. Nizza ist nichts gegenüber den anderen Plätzen die wir passierten. Erst tranken wir in Monte Carlo Cafe vis-a-vis der Spielhölle, als wir uns dort den nötigen Mut geholt hatten traten wir in die Hallen. Fritz mußte sich erst ausweisen, dann bekam er die Eintrittskarte. Man bekommt einen recht ungemütlichen Eindruck von dem Inneren des enormen Palastes. Erst eröffnete sich vor unseren Blicken ein großer Saal in welchen zu allen Seiten weitere Säle münden. Eine dumpfe Beleuchtung herrscht überall u. fortwährend ertönt das Geklirre des vielen Goldes u. Silbers, das in ungeheurer Menge auf den Spieltischen umherliegt. Fritzchen u. ich sahen erst zu, wer die Spielregel nicht kennt, kann kaum versuchen zu setzen. Eine Dame neben uns bemühte sich redlich uns die Sache zu erklären u. hat uns geraten erst auf unsere Geburtstage zu setzen. Wer glänzend verlor das waren wir zwei! Nachts zuvor träumte ich, daß ich auf „Rot“ gewinne, es war u. blieb ein Traum, Tatsache war nur, daß wir glänzend verloren hatten u. uns schworen nie wieder unser Glück im Spiel zu versuchen! Dann machten wir uns daran die Säle zu betrachten, die sehr fein in Stukaturen u. Intarsien ausgeführt sind. Wundervoll ist auch der Garten ebenso die Anlagen Monte Carlos bilden einen besonderen Reiz. Im Laufschritt rasten wir zur Bahn u. erreichten in 2 Std. Nizza. Dann richteten wir uns zum Dinner u. gingen abends in das Cutiur Municipal. Dort konnte man Lustwandeln bei Musik zwischen Palmen, Blumen, auf Teppichen, umringt von den elegantesten Feminines bis zu den gewöhnlichsten. Gemalt u. dekolletirt sitzen sie da u. warten bis sich einer findet. Erst um 9 Uhr ging das Variete an. Es war kein besonderes Programm, jedoch ganz amüsant.- In den Pausen versuchten wir la Roulette u. haben bald gewonnen, bald verloren. Dennoch zogen wir glücklich in unsere Bude.-

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