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Tagebuch Hip-Hop-Girl
2006-10-28 01:45
Ein schlimmes Erlebniss
Ich war 12, als meine Mama wegen einer Gebärmuttererkrankung für 10 Tage ins Spital musste.
Mama erklärte mir vorher noch, dass es eine kleine Operation war, die die Ärzte ziemlich oft erledigten. Deshalb würde es keine Probleme geben und sie wäre bald schon wieder Zuhause.
Ich war beruhigt und mit meinem Vater verstand ich mich prima. Mein Vater arbeitet bei der Polizei und hatte Spätdienst.
Meistens war er dann so gegen 22 Uhr daheim und ich wartete immer auf ihn, damit er mir noch "Gute Nacht" sagen konnte.
Am Abend hatte ich Mama im Spital angerufen. Sie war am Morgen operiert worden und es ging ihr schon wieder ganz gut.
Nun lag ich in meinem Bett und hörte noch ein wenig Musik. Wie immer war mein Vater pünktlich. Er steckte den Kopf zur Tür herein und fragte:
"Ist alles OK?"
"Ja."
Er kam an mein Bett, sah mich ganz sonderbar an, dann sagte er:
"Ich bin stolz auf dich. Du schaffst das wie eine Erwachsene."
Mein Vater küsste mich auch die Stirn und sagte:
"Schlaf gut"
Dann ging er. Irgendetwas war heute anders als sonst.
Ich war schon fast eingeschlafen, als die Tür wieder aufging.
Mein Vater kam leise herein und legte sich neben mich.
Das hatte er noch nie getan und noch nie roch er so nach Alkohol.
Er begann, mich zu streicheln, ich wagte nicht, mich zu bewegen. Vielleicht hörte er damit auf, wenn ich mich schlafend stellte.
"Ich weiß, dass du noch nicht schläfst. Ich will nur ein bißchen kuscheln."
Aber er wollte nicht nur kuscheln. Seine Hand lag plötzlich auf meinen Brüsten.
"Hör auf, ich habe Angst.", bat ich ihn leise.
"Du brauchst keine Angst haben, ich bin doch dein Papa."
Dann schob er mein Nachthemd hoch und streichelte mich zwischen den Beinen.
Als er sich schließlich auf mich legte, merkte ich, dass er ganz nackt war und ich roch den Alkohol.
Ich begann zu weinen und er flüsterte:
"Du musst nicht weinen, wirst sehen, es wird dir Spass machen. Ich bin auch ganz vorsichtig."
Was dann folgte, tat mir ungeheuer weh.
Ich hörte nur sein unheimliches Stöhnen und roch diesen ekligen Alkoholatem.
Als er von mir abließ, blieb ich wie gelähmt liegen.
"Du darfst niemanden davon erzählen, sonst gehe ich ins Gefängnis und du ins Kinderheim. Und Mama dürfte dich dort nie besuchen."
Dann ließ er mich allein und ich heulte mich in den Schlaf.
Am Morgen war alles so wie immer. Mein Vater hatte Frühstück gemacht und pfiff in der Küche ein Lied.
Ich glaubte schon, ich hätte alles nur geträumt, wenn da nicht dieser dumpfe Schmerz im Unterleib gewesen wäre.
Ich hatte meinen letzten Schultag vor den Ferien und ich traute mich nicht, jemanden zu erzählen, was geschehen war, denn ich war mir nicht mehr sicher, ob es geschehen war.
Mein Vater war schon zum Dienst, als ich heimkam. Es war alles wie immer. Nur mein Bett war frisch überzogen.
Ich habe im Spital angerufen und mit Mama telefoniert. Als ich ihre Stimme hörte, konnte ich ihr plötzlich nicht mehr sagen, was mich so bewegte. Selbst, wenn es stimmte, es würde ihr sehr weh tun. Vielleicht sogar so weh, dass sie sterben würde. Zumindest dachte ich dies zu dieser Zeit., weil die Krankenschwester gesagt hatte, man soll Mama nicht aufregen.
An diesem Abend wartete ich nicht auf meinen Vater. Ich stellte mich schlafend als er kam. Wie immer schaute er zu mir rein, sagte aber nichts, schloss nur ganz leise die Tür.
Aber auch diesmal ließ er mich nicht in Ruhe. Es begann genauso wie am Abend zuvor. Nur diesmal küsste er mich überall, sogar zwischen meinen Beinen. Und diesmal hatte ich keine Schmerzen. Ich fühlte gar nichts. Als ob mein Körper nicht zu mir gehörte.
Als mein Vater am nächsten Tag zum Dienst ging, packte ich eine Tasche und schrieb ihm einen Zettel.
Dann fuhr ich mit dem Fahrrad zu meiner großen Schwester.
Wir sahen uns nicht so häufig. Sie war schon 22 und war kurz nach meiner Geburt zu ihrem Vater gezogen. Seitdem war ihr Verhältnis zu Mama und meinem Vater mehr als angespannt.
Sie ließ mich herein.
"Hallo Krümel, schön, dass du mich mal besuchst."
Ich umarmte sie ganz heftig und konnte mich nicht mehr zurückhalten. Ich habe ganz heftig geweint und sie konnte mich kaum beruhigen.
Nur bei ihr habe ich mich getraut, über das zu erzählen, was mir passiert war und sie glaubte mir sofort. Sie hat sogar mit mir geweint.
Dann hat sie mir erzählt, dass mein Vater mit ihr das gleiche getan hatte, als Mama mich im Spital entbunden hat.
Pia ist mit mir zur Polizei gegangen.
Am Abend habe ich auch Pias Vater und dessen neue Frau kennengelernt. Sie haben mich ganz nett aufgenommen und mir gestattet, dass ich während der Ferien erst einmal bei ihnen bleiben durfte.
Als Mama aus dem Spital kam, erfuhr sie, was geschehen war. Sie hat sehr viel geweint. Später hat sie sich von meinem Vater scheiden lassen.
Aber das Verhältnis zwischen mir und Mama war gespannt. Ich hörte einmal, wie sie zu Pia sagte:
"Ich hätte euch geglaubt und mich scheiden lassen. Aber war es nötig, gleich zur Polizei zu rennen? Ihr habt mich überall unmöglich gemacht."
Pia nahm sich eine eigene Wohnung und ich durfte zu ihr ziehen.
Mein Vater musste für zwei Jahre ins Gefängnis. Er schrieb einen Entschuldigungsbrief, aber ich habe ihn nie wiedergesehen.
Meine Schwester hat mich schließlich zu einer Psychotherapeutin gebracht. Dort bin ich immer noch in Behandlung und manchmal habe ich nachts noch solche Angst, dass ich meine Zimmertür abschließe.

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2006-10-28 01:45