Leid und Freud liegt so nah
Das haben wir jetzt wieder erlebt. Am Donnerstagabend sass ein verzweifelter Papi bei mir in der Küche und erzählte mir, dass er Mietschulden hat. Er hat vor ein paar Monaten einfach nicht mehr bezahlt, weil das Geld so eng war. Obwohl er 16 Stunden am Tag am krücken war. Doch wurde er nur ausgenutzt. Er bat um einen Kredit, damit sie nicht aus der Wohnung fliegen. Mein Mann, das wusste ich, würde nicht zustimmen. Zu Recht.

Wollte das aber erstmal im Alleingang bei meiner Bankberaterin abklären. Freitag mailte ich sie morgens an und erklärte ihr alles. Die Situation, auch dass meine Eltern schon lange in unseren Ort ziehen wollten, gerade jetzt, wo wir ein Kind erwarten. Es hat aber nie nie hingehauen und die 2 den Dreh nicht bekommen. Sie erzählte mir, bei einem sponaten persönlichen Gespräch, dass ihre Freundin einen Nachmieter sucht.

Gemacht, getan. Für den 02.04. bekamen sie einen Besichtigungstermin. Eine kleine Wohnung, im 2. Stock (Dach), 58qm, ohne Balkon (aber egal, sie haben nicht viel Auswahl), Vermieter im Hinterhof. Meine Mutter würde Probleme machen, das wusste ich, also sagten mein Vater und ich ihr erstmal nix davon. Sie hasst es, wenn die Vermieter nebenan wohnt, fühlt sich beobachtet.

Und jetzt?? Jetzt sind die 4 eine einzige Party. Alles der gleiche Schlag. Heute unterschreiben sie den Mietvertrag. Der Sklavenjob wurde Samstag an den Nagel gehangen. Für umsonst, muss mein Vater nicht arbeiten und sich kaputtmachen. Er war am Ende. Es hätte nicht lange gedauert und er wäre tot umgekippt!!!

Jetzt, jetzt ist ab 22.04. Stress angesagt. Bis zum 02.05. muss alles weg sein. Das schlimmste Stück Arbeit kommt in der jetzigen Wohnung. 8 Jahre, wo nichts getan wurde. Im Raucherhaushalt. Gut, es ist halt alles verqualmt, vergilbt. Klar. Sie haben nie was getan, weil sie irgendwie immer weg wollten. Die Küche ist die letzte Rumpelkammer, aber da müssen wir jetzt durch. Sie bekommen eine gut erhaltene Einbauküche und Patrick und ich werden darauf achten, dass dort alle 2-3 Jahre was an den Wänden gemacht wird. Das hab ich denen schon gesagt. So verwohnt wird das das nicht mehr. Aber Patrick freut sich auch, auch wenn es anstrengend wird.

Aber dort bezahlen sie für die gleiche qm-Zahl 150€ weniger und haben 1 Zimmer mehr. Und wenn sie mal in den Garten wollen, dann kommen sie zu uns, oder gehen dorthin, wenn wir 3 Wochen in Urlaub sind. Fertig.

Das Gefühl der Erleichterung ist so heftig. Alles wird anders. Sie sind fast nebenan, wenn das Baby da ist. Ich sässe sonst dort und meine Mum 6km entfernt alleine oder mit meinem Pap. So können sie rüberkommen, oder wir gehen ein Eis essen, oder abends mal in den Biergarten.

Oder die ziehen mit den Vermietern los. Was ich fast eher glaub. Ihnen wurde gestern Abend noch um 21.45 Uhr per Telefon von denen angeboten, dass sie sie abholen, weil meine Eltern kein Auto haben.... aber mein Vater sagte, dass ich eh im Ort arbeite und sie dann mitnehme. Witzig.

Jetzt können wir Ostermontag entspannt in die Eifel zum Camping fahren! Und dann geht es rund.