Insterburg wird geräumt
Rot leuchtete der Schein des riesigen Brandherdes am nächtlichen Himmel. Aufregung ist in dem verspäteten Schnellzug, in der Nähe hängen Leuchtfallschirme und das Motorengeräusch russischer Bomben dringt durch den Schein der Lichtblitze detonierender Bomben. Verstopft ist der Insterburger Bahnhof mit tausenden von Flüchtlingen, die auf ihren Koffern, Paketen und Säcken über das ganze Bahngelände verstreut liegen. Es ist kalt, die Menschen frieren, Kinder schreien – niemand weiß, wann der nächste Zug fährt. Verschiedene klemmen sich auf die Puffer der Güterzüge. In der Stadt ist ein aufgeregtes Hasten. Lastzüge der Wehrmacht stehen vor den öffentlichen Gebäuden und nehmen die nötigste Last der Räumung mit sich. Mit Leiterwagen fahren die Landflüchtlinge durch die Stadt. Frauen und Kinder sitzen verstört auf den Wagen. Höhere Parteiführer fahren mit den Autos durch die Stadt und bahnen sich hupend ihren Weg. Bei der Bahnhofswache ist drängendes Treiben. Der Bahnhofsvorplatz steht voll mit Kisten und Körben. Leitordner mit Papieren liegen gebündelt auf Haufen. Planmäßig wird die Stadt evakuiert, nirgends wird viel gesprochen.