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Tuesday, 23. April 2024
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Tagebuch Gustav_Landwehr
 1939-02-12 hh:mm
Zu Ostern ist die halbe Zeit herum
Wie rasch vergeht doch die Woche, wenn man zu tun hat, und das kann ich von der vergangenen wohl sagen. Fritz ist wiedergekommen, aber er soll in den Verlag, und Huib bleibt hier oben. Auf Huib kann ich mehr verlassen, darum habe ich auch seinen Wunsch gern bei P. Florin vorgetragen. Im Hause wird es einige Veränderungen geben. Frau Insp. Wagner wird in den Ruhestand treten, an ihre Stelle treten Wullenkords als Hauseltern. Außerdem soll das Knabenheim aus Gütersloh nach hier verlegt werden, da der doppelte Betrieb zu teuer wird. Das wird für mich natürlich allerlei Unruhe geben. In China tobt immer noch der Krieg. Unser Asyl in Lungkin ist von Räubern überfallen und ausgeplündert worden. Wie durch ein Wunder hat man den entstandenen Schaden von 7000 Dollar sofort decken können. Am letzten Missionsabend sprach Br. Siemeier. Noch selten habe ich ein so anschauliches Bild von der Arbeit auf Sumatra erhalten wie durch ihn. Hermann ist seit einigen Wochen ziemlich wild, er ist nämlich in Elisabeth bei Berner ziemlich verliebt. Heute ist es so weit, daß er Tag und Nacht daran denkt, sogar im Traum redet er davon. Das ist so recht seine Art. Im Moment kann er von einer Sache vollkommen eingenommen sein, aber im gleichen Moment schwindet die Begeisterung, Liebe, oder was es gerade sein mag, auch wieder: Keinen Augenblick kann er jetzt von der Sache schweigen, zu jedem muß er davon reden. Ich sehne Ostern herbei, denn wenn dann alles gut geht, ist die halbe Zeit der Ausbildung herum. Zu Gott will ich hoffen, daß er mir weiterhin seinen Segen gibt, daß ich einmal herausziehen kann aufs Missionsfeld.

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