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Friday, 19. April 2024
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Tagebuch Gustav_Landwehr
 1937-06-26 hh:mm
Mit dem Omnibus waren wir am v...
Mit dem Omnibus waren wir am vorigen Sonntag in Mandern und Wellen. Über Arnsberg ging die Fahrt an den wuchtigen Bruchhauser Steinen vorbei, die wir mit einiger Mühe ersteigen konnten, zum Edersee. Rasch wurde gebadet und dann gings nach Wellen., wo einige von uns in Quartier kamen. Wir anderen fuhren nach dem nahegelegenen Mandern, wo unser Bruder Hoppe ein Jahr lang als Pfarrer amtiert hat. Da Erwin in einigen Wochen nach Sumatra fahren wird, hielt er am Samstag eine zu Herzen gehende Abschiedspredigt. Fast konnte man sagen, da sah man kein Auge tränenleer. Mandern gehört noch in die gute alte Zeit. Mit ungefähr 800 Einwohnern liegt es, obwohl an der Verkehrsstraße, doch fern von allem Weltgetriebe. Vor allen Dingen der Pfarrer wird dort noch hoch verehrt. Wir sahen dort noch einen Nachtwächter, der während der Nacht die Stunden ausruft, einen Sauhirten und sogar einen Gänsehirten. Während die Sonne untergeht, läutet täglich die Betegloke. Dann steht noch jeder einen Augenblick still, ob er auf dem Felde, auf der Straße, oder im Hause sich befindet. Samstag abend saßen wir still an der Eder, kühl rauschten die Wasser an uns vorbei, in dem unzählige Fische schwammen. In der Ferne einige Jungs, die wild im Wasser tobten. Dann plötzlich die Glockenklänge. Jäh brach unser Gespräch ab, auch die Jungs wurden still. Eine seltsame Feierlichkeit lag über dem allen. Nie werde ich diese stille Stunde vergessen, sie war mir wie eine Predigt. Auf dem Missionsfest sprachen Insp. Vierig, Wilh. Müllenkord und der dortige Kreispfarrer. Dort konnten wir in der Tat etwas vom: Geist der ersten Zeugen spüren. Meine Gastgeber waren liebe Leute, die sich meinetwegen redliche Mühe gaben. Am Montag morgen waren wir noch zur Donareiche. Nur wenig ist dort zu sehen, demnach eine große Stätte, unsern Vätern wurde dort einst das Evangelium verkündet. Durch Bad Wildungen ging dann die Rückfahrt zum Sauerland und zur Attendorner Höhle. Noch lange wird von all den Großen Ereignissen gesprochen werden, und wenn neue Freunde für das Werk des Herrn gewonnen wurden, dann war der Seminarausflug nicht vergeblich. Im Museum herrscht Hochbetrieb. Allein diese Woche waren mehr als 1000 Besucher hier

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