Mit allen Vorfreuden und Erwar...
Mit allen Vorfreuden und Erwartungen liegt das Weihnachtsfest hinter mir, seit 2 Tagen sind wir wieder im Hause. Ich war froh, daß ich wieder nach hier fahren konnte. Am Donnerstag nach Weihnachten waren wir noch einmal bei Kolbings in Löhne, Heinr. ist jetzt schon lange auf dem Wege nach Afrika. Einige hatten ihre Bräute mitgebracht, so haben wir im „Kreise der Lieben“ einige frohe Stunden verlebt. Trotz heftigen Schneesturmes kamen die Brüder vorigen Dienstag zu mir. Fritz Sündermeier mit Braut, Heinr. Lutsch, Werner Steinmann und Julius waren da. Leider vergehen solche Stunden immer viel zu rasch. Jul. und ich waren auch zum fünfzigjährigen Jubiläum des Nachfolger Missionsvereins eingeladen. Ein halbes Jahrhundert ist dort nun für die Mission gebetet und gearbeitet worden. Nie hat der Verein viel mehr als 20 Mitglieder gehabt. Immer haben die Frauen in der Stille gearbeitet. Das älteste Mitglied, Frau Niewöhner, hat den Verein schon mit gegründet. Wie viel Segen mag wohl davon ausgegangen sein. Für mich war es ein großer Gewinn, an der Feier teilnehmen zu dürfen. Mutter Niewöhner sagte über das Wirken des Vereins „die Gnade des Herrn ist`s, daß wir nicht gar aus sind“. Das sagt mir alles. Mancherlei Gedanken bewegen mich auch, wenn ich bei Hankes war, und dort meine „Freundin“ traf. Wie wird sie sich innerlich weiter entwickeln, werde ich überhaupt je wagen dürfen, um ihre Hand zu bitten? Sie kommt aus einer feinen Familie, und jeder Weg zu einem anderen Lebensweg, zu höheren Ehren, steht offen. Oft möchte ich mit ihr sprechen, aber es geht noch nicht. Es soll ja auch schöner sein, solche Freuden aus der Ferne zu betrachten, als sie in Händen zu haben. Nur eins muß ich wissen! Ich darf nicht mit ihr spielen.