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Thursday, 25. April 2024
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Tagebuch Gustav_Landwehr
 1939-01-02 hh:mm
Ich möchte Weihnachten einmal anders feiern.
Weihnachten und Neujahr liegen hinter mir. Am vierten Advent hatten wir Kindergottesdienst-Weihnachtsfeier. Miss. Quantmeier hat uns von Weihnachten auf dem Missionsfelde erzählt. Nachher saßen wir noch bei Hartmanns froh zusammen. Mit dem Unterricht hatte es während der letzten Wochen keine rechte Art mehr, wir waren schon zu sehr in Weihnachtsstimmung. Am Mittwoch, einige Stunden vor Beginn der Weihnachtsfeier, platzte im Neubau die Heizung. Da der Unterricht im Hause stattfand, wurde der Schaden erst nach Stunden bemerkt. Einige Stunden mussten wir Wasser schöpfen, und erst um 7 Uhr konnte die Heizung wieder angesteckt werden. In einem ziemlich kalten Raume hatten wir dann eine ganz schöne Feier. Schließlich wurde es doch ein wenig warm, und zu guter Letzt gab P. Florin bekannt, daß am andern Tage kein Unterricht mehr stattfinden solle. So konnten wir dann schon am nächsten Tage fahren. Nachdem ich einige Stunden auf der Bahn gelegen, kam ich in Beckum an. Wegen der ungünstigen Witterung bin ich bisher nur wenig herausgewesen. Nur zur Kirche bin ich jedes Mal gegangen und habe mir ein Auto bemüht. An meinem Geburtstage waren wir bei Martha, und auch Tante Johanna Schröder war da. Aus Beckum kam die Nachricht von der Ankunft des kleinen „Claus“. Nach langer Zeit kam eben wieder ein Gruß von der Miss. aus Amerika. Heute lege ich mir selbst die Frage vor, ob Weihnachten schön gewesen sei. Nicht ohne Weiteres kann ich darauf „Ja“ sagen. An äußerer Freude hat mir zu viel gefehlt, und es ist nun einmal so, daß zu Weihnachten auch äußere Freude gehört. Vielleicht lag es auch daran, daß mir an innerer Freude zu viel fehlte. Auf jeden Fall möchte ich Weihnachten einmal anders feiern. Als ich kaum einige Stunden hier war, traf ich am Heilig Abend Heidchen. Und nachher sind wir zusammen aus der Kirche gekommen. Dann waren wir noch einen Abend dort. Und als wir zum Sylvester aus der Kirche kamen, bat sie mich, mit zu ihnen zu gehen. Vorher waren wir noch ein wenig spazieren gewesen. Ganz angenehm war mir das nicht, als wir zwei ganz plötzlich dort in die Stube kamen. Auch sonst haben wir uns einige Male getroffen, und jedes Mal gewinne ich sie lieber. Trotzdem bin ich oft in einer Zwitterstellung. Immer sind es meine Gedanken und Wünsche, die in meinen Gebeten im Vordergrund stehen. Gott du sollst deinen Segen geben.

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