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Thursday, 28. March 2024
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Tagebuch Gustav_Landwehr
 1938-12-01 hh:mm
Adventfreuden
Es ist Advent, so möchte ich heute den ganzen Tag singen. Eigenartig, kaum konnte ich diesen Sonntag mit Ruhe erwarten. Oft konnte ich nicht verstehen, daß vorige Woche nicht schon Adventlieder gesungen wurden. Noch nie habe ich mich so auf Weihnachten gefreut, wie in diesem Jahr. Das kommt wohl von dem gänzlich Neuen in mir. Gestern abend mußte ich noch in die Stadt. Große Menschenmengen schoben sich durch die Straßen. Wie vielen dient Weihnachten leider nur zum Geschäft. Und nur wenige mögen heute die Botschaft des Advent gehört haben: Siehe, dein König kommt zu dir, aber für das Eine, was Not ist, finden sie keine Zeit. Vorige Woche ist mein lieber Gerhard Dittmer wieder zu uns gekommen. Er ist wirklich noch der Alte geblieben, obwohl er als Unteroffizier abgegangen ist. Eine Unmenge weiß er vom Sudeteneinmarsch zu erzählen. Im Kindergottesdienst feiern wir bald Weihnachten, es muß noch tüchtig geübt werden. Nächsten Sonntag feiert das Recklinghauser Kränzchen in der Blockhütte Advent, dabei soll ich die Andacht halten. Vorige Woche habe ich an Heidchen geschrieben. Der Brief ist zwar recht lang geworden, doch ich weiß nicht, ob ich das, was ich sagen wollte, recht sagen konnte. Deutlich merke ich, wie sie zu mir, als einem „älteren“ vollstes Vertrauen hat. Möge sie darin von mir nie getäuscht werden. Ich glaube, wenn wir uns Weihnachten treffen, haben wir uns eine Unmenge zu erzählen. Gott wolle auch ihre liebe Mutter segnen. Ich weiß nicht, was mit ihr ist, aber ich glaube, irgend etwas lastet auf ihr, was sie nicht zur Ruhe kommen läßt.

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