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Tagebuch GreenGirl
2005-06-02 22:56
Demo, Sonne und Verwirrung...
Heute war ein leicht schräger Tag, der noch relativ normal anfing. Es fing damit an, dass ich mich nach zuwenig Schlaf aus dem Bett quälte. Gestern abend waren meine besten Freunde und ich auf dem Metal-Konzert eines Bekannten gewesen.
An der FH angekommen, habe ich mir natürlich als erstes einen Kaffee geholt und da es schon Zeit war, bin ich von dort aus direkt ins Seminar, an dem nebenbei auch ER teilnimmt. Ich hatte ganz vergessen, dass heute in vielen deutschen Städten Demos gegen Studiengebühren und Bildungsabbau generell stattfinden sollten. Unser Prof hat deshalb auch früher Schluss gemacht und uns nahegelegt mitzudemonstrieren. Soweit so gut. Bevor es losging, tranken wir noch schnell einen Kaffee und fuhren dann mit einigen anderen gemeinsam mit dem Bus zur Uni.
Wir hockten uns mitten auf den Campus und beobachteten das Treiben um uns herum. Es wurden immer mehr Leute, eine Musikanlage dröhnte, Plakate wurden gebastelt und die Sonne schien. Es dauerte bestimmt noch eine Stunde, bis die Demo endlich losging. In der Zeit passierten zwei Dinge, die mich immer noch zum Nachdenken bringen. Das erste war, dass mir auf einmal eine Flasche „Becks Green Lemon“ vor die Nase gehalten wurde. Als ich mich zur Seite drehte, sah ich die Person, mit der ich es mir letztes Jahr ziemlich verscherzt hatte. Ich will an dieser Stelle nicht näher auf diese lange, komplizierte und insgesamt nicht sehr schöne Geschichte eingehen. Ich persönlich habe damit mittlerweile abgeschlossen, was nicht heißt, dass diese Person mir jetzt völlig egal wäre. Auf jeden Fall war ich in dem Moment extrem verdutzt, vor allem da sie mir seitdem ziemlich aus dem Weg gegangen war und mich oft konsequent ignoriert hatte. Ich konnte mich gerade noch bedanken, da war sie auch schon wieder verschwunden. Noch immer bin ich etwas perplex, was wollte sie mir damit sagen? Vielleicht sollte es eine Art Friedensangebot sein, aber wieso war sie dann sofort wieder weg? Andererseits kann ich mir vorstellen, dass es eine recht spontane Aktion war und ihr Mut nicht reichte mit mir zu reden, weil sie das emotional aufgewühlt hätte. Seitdem überlege ich, ob ich ihr vielleicht eine SMS schicken soll, um nochmal „Danke“ zu sagen. Aber ich bin mir nicht sicher, wie sie das auffassen würde und was sie dann denken könnte. Oder erwartet sie vielleicht, dass ich ihr schreibe? Ich kann das so schwer einschätzen...
Das klingt wahrscheinlich sehr seltsam, wenn man weder die Geschichte zwischen uns noch sie als Person kennt. Einfach war es noch nie gewesen, aber bis vor einem knappen Jahr war es trotzdem schön und harmonisch, auch wenn wir nicht über alles reden konnten.
Die zweite Sache hat mich ebenfalls ein wenig verwirrt, wenn auch nicht ganz so stark. Es gab ein paar Leute auf dem Campus, die mittels Schablone einen Spruch auf T-Shirts gesprüht haben. ER kam auf die Idee, sich auf diese Art seins verschönern zu lassen und ne Bekannte witzelte herum, dass er sich dafür ausziehen müsste. Das hat er dann auch tatsächlich getan!!! Er stand ein paar Meter schräg hinter uns und ich konnte es nicht lassen, einige Male rüberzuschauen. Ehrlich gesagt hat mir sein Anblick „oben ohne“ ziemlich gut gefallen und ich mußte mich zusammenreißen, um nicht zu starren. Neben mir saß nebenbei noch seine Freundin, die das nicht unbedingt mitbekommen musste. Wie gesagt, kann ich sie gut leiden und eigentlich habe ich das Gefühl, weitestgehend über ihn hinweg zu sein. Trotzdem hat mich sein Anblick heute geringfügig verwirrt...
Ich könnte jetzt noch soviel über die eigentliche Demo schreiben, aber ich habe keine große Lust mehr, unter anderem, da ich leicht müde bin. Ein paar Sachen noch: wie gesagt hatten wir viel Sonnenschein und somit recht perfektes Wetter. Es hat Spaß gemacht, quer durch die Stadt zu ziehen, wie damals im Streiksemester. Auf dem Römer wo die Demo endete, gab es noch ein paar Redebeiträge, Livemusik und Bier. Als mir nach knapp zwei Stunden der Alkohol langsam aber sicher zu Kopf stieg, der Ex meiner besten Freundin besoffen über den Platz tanzte und sein Freund anfing, die restlichen Demonstranten von unserer FH anzumotzen, bin ich gegangen. Ich glaube, dass es der richtige Zeitpunkt war...

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