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Tuesday, 19. March 2024
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Tagebuch Gottergeben
 1944-03-09 hh:mm
Trübe Vorahnung
Ich schreibe dies mit Bleistift, weil ich hoffe, daß ich den Eintrag einst wieder ausmerzen darf. Dennoch drängt es mich zur Niederschrift. In quälender Bedrängung legte es sich mir heute plötzlich wie ein bangender Ruf ums Herz, daß ich Ostern nicht mehr erleben dürfe, daß der nächste Angriff mein Leben fordere. Nie noch hat mich solche Ahnungsgewalt während des Krieges gepackt u. ich ahne jetzt wie es manchmal M. zumute sein mag. Ich verlaufe mich, ich gebe nichts darauf, arbeite, lese-, „Es“ bleibt in mir u. ist nicht auszulöschen.
Es ist wie vorweggenommene Todesangst. Ja, Angst. Furcht, wie ich sie in der Schreckennacht am 24.2. empfand. Soll es feige u. unchristlich sein? Ich fürchte mich. Auch Christus hat Todesangst durchlitten. Ich bin nicht reif zum Größten, daß dem Menschen begenet, zum Warten u. ich habe immer um die Gnade gebetet, Gott möge mich hinieden reifen lassen wie die goldenen Ähren vor dem Schnitt. Und ich erhoffe mir diese Gnade auch jetzt noch. Aber wenn der Herr jetzt schon ruft, will ich mit Christus beten:
Vater, wenn es möglich ist - - aber dein Wille geschehe, ich bin bereit. Sei du mir im Tode barmherzig, das ich schon lebend so vielfach

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1944-03-09 hh:mm