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Tagebuch gin
2011-06-19 14:18
arbeit

Ich schaff es nicht. Seit zwei Wochen geht es nicht voran, in drei Wochen ist Abgabetermin und ich krieg es einfach nicht hin. Die vorhandenen dreizehn Seiten sind lediglich Notizen, es fehlt eine Struktur, ich habe die Übersicht verloren. Das Thema ist zu offen und gross für diese Arbeit, oder meine Herangehensweise noch nicht fokussiert genug.

Und immer dachte ich: Ich schaffe das dann schon, ist ja noch Zeit, ich habe es ja immer noch hingekriegt. Du wie immer bin ich genau jetzt in der entscheidenden Phase, langsam dämmert mir, dass es so nicht weitergehen kann, langsam wird mir bewusst, dass es einfach sein kann, dass ich es nicht schaffe, wenn ich mich nicht überwinden kann und endlich anfange. Langsam wird mir bewusst, dass es eigentlich schon fast zu spät ist. Und auch wenn ich panisch werde, es mit der Angst zu tun kriege, ich fange doch nicht an. Ich tigere um den Computer, schreibe eine Seite, die ich zwar stehen lasse, im Kopf aber gleich wieder verwerfe, lasse mich davon entmutigen und tue danach gar nichts mehr.

 

Ich könnte mich ohrfeigen für diese viel zu offene Themenwahl. Ich könnte mich ohrfeigen für meine ewige Sorglosigkeit, die immer plötzlich in wahnsinnige Anspannung, schlechte Laune, Panik umschlägt, aber nicht in Produktivität.

 

Zudem, die Tage machen mich verrückt. Schäfli hat gestern versucht herauszufinden, was ich eigentlich will und ich musste sie enttäuschen: Ich weiss es nicht. Nichts mehr, will ich, ich kann mir für mich keine Zukunft vorstellen, jetzt ist alles gerade so viel, dass ich nichts mehr sehen kann. Und das macht mich fertig. Und auch das, denkbar ungünstige Voraussetzungen für eine wissenschaftliche Arbeit, denke ich, aber es hilft auch nichts, jetzt eine Entschuldigung für meine Nachlässigkeit zu suchen. Es gibt einen Punkt am wissenschaftlichen Arbeiten, der mich fasziniert, der mich manchmal überwältigt, der richtig Spass macht. Es ist das erste oberflächliche Eintauchen in ein Thema. Das ist jetzt schon lange vorbei, jetzt müsste geschrieben werden, ausgewertet, jetzt kommt die Knochenarbeit. Und jetzt schwächel ich. Wie immer, wenn es um Fleiss, aufzubringende Anstrengung, kognitive Höchstleistungen geht. Mein Hirn ist einfach gar nicht so gut.

 

Ich bin gerade wütend auf alles. Ich weiss durch die Wut noch weniger, was ich soll. Und das Leben, das sind Fehlentscheidungen. Und darum werde ich in den näcshten paar Wochen noch einige treffen.

 

Kommentare

15:14 19.06.2011
Puh! Du bist trotz allem kein schlechter, sondern ein durchaus liebenswerter Mensch. Und nur, weil du gerade einen sehr schwierigen Weg hat, heißt das nicht, dass du kein wunderbares Leben und eine spannende Zukunft haben wirst. Du wirst dich wohlmöglich ärgern, wenn du später zurückblickst. Aber du wirst auch schlauer daraus, denn irgendwo hin führt dich der Weg immer.
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2011-06-19 14:18