Debil und/ohne Ziel
Langsam verzieht sich das Unwetter in meinem Kopf. Vor zwei Stunden war ich noch das totale Nervenbündel. Ich konnte nicht mehr klar denken. Oder doch? Ich könnte Schlaf gebrauchen. Urplötzlich in den Alltag zurückgeworfen scheine ich die Orientierung verloren zu haben. Ich wäre gerne raus hier, raus aus dieser Stadt. Die Leute hier scheinen Trivialitäten nachzujagen, als handelte es sich um die Sinnfrage selbst. Wie sollte man sein Leben verbringen? Sollte man nicht seine Zeit mit den Menschen teilen, die einem wichtig sind? Wenn dies so ist, warum sieht man sie aber so selten? Viel zu selten. Stattdessen vertut man seine Zeit mit irgendwelchen Nichtigkeiten. Ich hätte heute gerne Silvanus besucht. Es ging nicht. Morgen wird es auch nicht gehen. Die letzten Tage waren eine Reise, da hat Unuthum recht. Ich will nicht sagen, dass sie mir die Augen geöffnet haben, nein, ich bilde mir ein, dass ich sie schon vor längerer Zeit aufgeschlagen habe. Dennoch haben sie sicher meinen Blick neu geschärft. Und vielleicht habe ich auch das eine oder andere über mich selbst gelernt. Ich vermisse euch, Loewin und Marcian. Aber Unuthum ist bei mir. Ich bin bei Unuthum. Das ist gut. Diese Nacht werde ich schlafen und träumen. Und morgen werde ich neue Kraft geschöpft haben. Die letzten Tage haben offenbar mehr davon gekostet, als ich angenommen hatte.