irgendwas muss irgendwer irgendwo irgendwie ganz falsch verstanden haben.

der heutige tag war so mit das mieseste, was mir seit monaten passiert ist. beginnend, mit einer extrem frühen anfahrt am morgen, die stimmung war noch leicht und sonnig, ging es weiter mit dem treffen einer gruppe von bekanntschaften, was eigentlich ein ereignis ist, auf das ich mich vor allem auf grund seiner seltenheit immer freue, und lief weiter mit der verschwendung meines nachmittages bei king valium, welcher unglücklicherweise in gleich zwei veranstaltungen sein einschläferndes schallgift verbreitet - und diese liegen auch noch direkt hintereinander.

während der anschließenden heimfahrt sowie dem dazwischen geschobenen futtererwerb kam so ziemlich alles an die oberfläche gekrochen, was sich in den letzten wochen an üblen dingen angestaut hat.

ich sitze in einer institution, die ich nicht wollte, in einer stadt, die ich auch nicht wollte und kriege nichts gebacken. bei den damen aus der zwangsbildung, welche einen vergleichbaren karriereweg beschritten haben läuft alles blendend. deren institution füttert sie mit großen ordnern voll mit in idiotendeutsch verfassten informationen über das, was schrittweise zu unternehmen haben um ihre ausbildung auf die kette zu kriegen, dieses funktioniert auch noch ohne irgendwelche beanstandungen, die lehrstoffvermittlung ist leicht, interessant und die
lehrpersonen sind so sympathisch wie freundlich und immer zu scherzen aufgelegt. meine institution verfügt über garkein informationsmaterial, was insofern sinn macht, als dass es auch keine nennenswerte struktur gäbe, über die man informieren könnte. selbstverständlich sind alle schikanen der moderne vorhanden, digitale kommunikationsebenen, elektronische ausweise und was das herz begehrt, allerdings funktioniert nich eine einzige dieser fantastischen spinnereien in der praxis auch nur ansatzweise. es existiert ein anmeldesystem, welches, hat man sich dort pflichtbewusst angemeldet, keine aussagekraft darüber hat, ob man angemeldet ist. sollte man nicht eine stunde vor veranstaltungsbeginn sämtliche türen belagert, oder schon wochen vorher mit dem vorsitzenden geschlafen haben, wird man mittels gesäßtritt wieder hinaus befördert. hat man sich allerdings nicht angemeldet, ist man erst recht nicht drin, denn man hat sich ja nicht angemeldet. der verzweifelte hinweis darauf, dass man ein pensum an wochenstunden habe, die erfüllt sein wollen, bewirkt im besten fall amüsiertes gelächter und die ungefähre andeutung, es ginge den herrschaften einige lichtjahre am arsch vorbei. die wenigen veranstaltungen, in welchen man einen stuhl ergattern konnte sind entweder deswegen nicht schon voll, weil alle wussten, dass sie fies und schwer sind (nur ich natürlich nicht) oder alternativ eben bei king valium.

und das bösartigste an allem ist, dass selbst meine anfängerkollegen mittlerweile klar kommen. die damen und herren haben einen gut gefüllten und trotzdem angenehmen stundenplan, nette, interessante und leicht verdauliche veranstaltungen und sie haben sich auch noch so organisiert, dass sie nie eine veranstaltung allein besuchen. sie sitzen neben mir, unterhalten sich über verschiedene möglichkeiten, pläne zu organisieren und während ihre worte mir das schlechte gefühl, etwas wichtiges nicht verstanden zu haben durch die gedärme jagen ordnen sie seelig lächelnd ihre nigelnagelneuen textmarker nach farbe und beginnen, ihre drei seiten in schönschrift verfasste stichpunkte bunt auszumalen. beim anblick dieser textmarker könnt ich kotzen.

ich dumme gans sitze hauptsächlich allein in den veranstaltungen (in einem fall sogar als einzige anfängerin) und hadere mit der frage, ob ich mir jetzt eigentlich sorgen machen müsste, weil ich irgendetwas verpasst habe von dem ich nichts weis und wieso bei mir alles so schwer ist und die anderen den ganzen tag mit diesem blöden, unverdienten, bösartigen grinsen im gesicht in der sonne lustwandeln und alles besser können, während ich in meinem dunklen, nassen keller, hinter halb verschlossenen jalousien mit dem herrn der schlaftabletten bücher von toten männern lesen muss, die sätze über eine ganze seite schachteln.

und überhaupt ist alles scheiße und
ungerecht und ich will mir dieses eklige gefühl aus dem kopf operieren, ich hätte irgendwas wichtiges verpasst...

das gute am heutigen tag; die unbekannten kollegen aus den veranstaltungen verfügen zwar über eine glänzend geleckte fachterminologie, allerdings ist es mittlerweile nicht mehr zu übersehen, dass sie inhaltlich auch nur zu fuß aufs klo gehn.

was meine depression nicht aufwiegen kann...

ach, scheiße.