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Tagebuch Feuervogel
2009-01-12 12:24
Unwirklich und verblasst
Eine unwirklich und verblasste Erinnerung an Donnerstag bleibt in mir hängen. Sie schwingt sich hin und her, hin und her, kreist in meinem Kopf und es beginnt von vorn.

Bevor ich ihn sah, stiess ich in Faust auf den Satz: "Und was du nie verlierst, das musst du stets beweinen." Mir wurde klar, dass die einzige Möglichkeit mich von dieser Obsession zu befreien der Bruch zwischen mir und meinen Gefühlen war. Die Abkoppelung zwischen Gefühl und der BEDEUTUNG, die ich seiner Person beimass.

Der Unterricht begann, ich schaute ihn, wenn nur möglich kaum an. Ab und an begegneten sich unsere Blicke, doch ich konnte nichts aus den seinigen lesen, mir blieben seine Gedanken verborgen. Nachdem der Unterricht zu Ende war, wartete er auf mich und fragte, ob ich mit ihm noch eine rauchen würde. Wieder diese Augen, dieses Verlangen nach ihm.

Draussen war es kalt, bereits dunkel und er schaute mich mit glänzenden Augen an. Wir standen fast alleine in der Dunkelheit. Es war wie immer, ein Gefühl, dass da zwischen uns bestand, das nicht so einfach zu erklären war, aber dennoch von fundamentaler Bedeutung. Es fühlte sich vertraut an. Ich hätte ihm nicht geschrieben, an Weihnachten und Silvester, insgeheim hätte er auf eine Nachricht gewartet. Ich konnte nicht richtig deuten, ob er es nur aus Spass sagte oder nicht, er schaute sehr ernst dabei, seine Stimme war es ebenfalls, doch ich wollte sicher sein. Also sagte ich, dass er es nicht so meine. "Doch, ich war enttäuscht, kaum jemand hat mir geschrieben und da fragte ich mich, ob ich so ein Scheissmensch sei" Da gestand ich, dass ich auch an ihn dachte und ebenfalls enttäuscht wäre. Ich weiss nicht mehr wie, aber irgendwie hab ich das ganze dann wieder aufgelockert, schlussendlich sagte ich: "Aber ich wünsche dir trotzdem noch ein gutes Neues Schatz!" Daraufhin mussten wir dermassen lachen, es war unendlich erleichternd. Die ganzen Ferien hatte ich mir Gedanken gemacht und nun war es wieder das alte Problem: Beide dachten wir das Selbe, doch weil der andere sich nicht meldete, tat man es selbst nicht, war zu unsicher. Dann musst ich gehn, er hatte Theater und ich machte mich auf in die kalte, aber um ein Quäntchen schönere Nacht als zuvor. Den Zug habe ich verpasst, aber es war nichts dabei.

Später am Abend rief er mich an und wollte noch ein wenig mit mir lernen. Plötzlich fragte er mit einem wirklich enttäuschtem Ton: "Was ist eigentlich mit unserem Date, das ich einmal vorschlug (Irgendein Donnerstag vor 3 Wochen)?" Ich: "Welches Date?" Er erklärte es mir, ich erinnerte mich wieder: Es war einmal während den Ferien, in denen er mich fragte, ob wir was machen würden durch den Tag. Ich bejahte, sehr gerne usw, doch dann kam von ihm nix mehr, ich hab sogar einen Vorschlag gemacht, dann aber gedacht, wenn er jetzt doch nicht will, dann is mir auch scheissegal. Jedenfalls hab ich ihm das dann am Telefon erklärt und er war richtiggehend erstaunt, er hätte keine Sms bekommen und nun angenommen, dass ich kein Interesse hätte. Schon wieder so ein Zufall wie an Silvester..

Am Freitag kam er nicht in die Schule, da ungenügend vorbereitet auf die Prüfung, ich schlug vor heute was zu machen, doch er hat Inventur. Seiterher hat er sich wieder nicht mehr gemeldet.

Ich weiss nicht was ich empfinden soll, bin unsicher, doch auch sehr erleicht, dass alles nicht so war wie ich es gedeutet hatte.

Muss gehen, nachdenken, schreibe später mehr darüber.

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