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Tagebuch Feuervogel
2005-11-06 20:15
Désespérer


Es liegt alles brach. Vor mir liegt es brach. Meine Träume liegen brach-
Ich zündete alles an, was ich im Grunde hatte und was ich im Grunde hatte, wollte ich nicht haben.
Ich wollte dem verlogenen Ich niemals mehr begegnen, „mir“, das ich nicht als mich erkannte, niemals mehr so begegnen wie ich mir begegnet war, es widerte mich an. Was war Wahrheit, was Lüge...ich kann es nicht sagen, da ich wahrscheinlich schon seit langem aufgehört habe mich das zu fragen. Egoist.
Garstig.
Und was ist jetzt das Fundament? Auf was baue ich auf..auf misslungenen Plänen, die für immer gedacht waren, auf Lügen, Selbstzweifel, Hass, geplatzten Seifenblasen?

Es ist wohl besser meine Träume zu vergessen, sie in den nächst besten Mülleimer zu werfen, ich werde sie vergraben mich nur noch den „Machbaren Dingen“ widmen. So wird man nicht enttäuscht.

Mit blassem Gesichte stehe ich auf einem Feld. Weit um mich herum, kein Mensch zu sehen, niemand, auch nicht mich, denn ich bin nicht würdig gesehen zu werden. Ein Baum. Schaue ihn an, er ist so entschlossen. Eine Linde. Scheint unerschütterlich und doch so wunderschön.
Alles krampft sich in mir zusammen. Wer bin ich nur? Frage ich mich selbst, immer wieder und immer lauter. Nun schreie ich es heraus, denn ich weiss es nicht, kann mir nicht einmal selbst antworten. Ich kenne mich nicht, habe mich niemals gekannt..Es macht mich wütend, erstaunt und zornig zugleich. Glaubte immer ich sei stark, nichts könne mich beirren, mich abhalten meinen Weg zu gehen. So wie die Linde. Doch. Alles hielt mich davon ab. Es war doch Alles! Jedes kleine Ding. Wieso habe ich nicht schon lange alles hingeschmissen. Wieso lass ich mich lenken?
Grabe ein Loch in die Erde, will deren Grund sehen..sie zerstochern, umgraben. Grabe bis ein grosses Loch entsteht. Ich pflücke Blumen, schöne, farbenfrohe Blumen, die unbekümmert scheinen..nicht so wie ich. Weine, so als ob jemand gestorben wär. Vielleicht ist es auch so. Mir scheint ich sei es, die gestorben ist. Innerlich. Habe all meine Träume und Hoffnungen verloren, mit einem Mal. Habe selbst alles umgeworfen, angezündet. Lege mich nieder auf den Boden, lasse all die schönen Träume und alles was irgendwie mit Wärme zu tun hat, verwelken. Befreie dieses Gedankengut, aus meinen dummen kleinen Kopf. Was sind sie wert ohne die Hoffnung sie erreichen zu können? Was sind sie wert...Richte mich wieder auf, blicke auf das Loch, das ich gegraben habe, bücke mich um die Blumen aufzuheben, die ich pflückte. Meine Tränen fallen auf die Erde, ich lasse die Blumen ins Loch fallen, zu den zerfetzten Träumen. Decke alles zu.
Alles liegt brach.
Alles liegt brach.
Alles.
Liegt.

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2005-11-06 20:15