Die Weisheit der Dakota
Die „Neue Verwaltungsstruktur“ ist Dauerthema von Anfang an.
So dauerhaft, dass mancher es nicht mehr hören kann.
Aber: Auch Othmar Winterhalter stellte 1924, als er in St. Gallen den Reißverschluss erfand, erst einmal uneingeschränkt dessen Vorteile heraus und wurde darüber (völlig zu recht) ein reicher Mann. Dass Reißverschlüsse anders als Knöpfe kneifen können und mitunter nur mit fremder Hilfe zu öffnen sind, verschwieg er. Trotzdem ist der Reißverschluss neben Auto mobil und Handy eine nicht wegzudenkende Errungenschaft des ausgehenden Millenniums.
Inzwischen ist klar, dass auch die ‘Neue Verwaltungsstruktur‘, obwohl insgesamt ein gewaltiger Schritt nach vorn, an manchen Ecken kneifen und haken kann. Man muss das analysieren, man soll das ernst nehmen, und man kann das auch mit einem humoristischen Augenzwinkern kommentieren. Der Autor der nachfolgenden Zeilen ist unbekannt, er hatte aber, obwohl sich seine Ausführungen sicher nicht konkret auf die Stadtverwaltung beziehen, bei vielen, die die neue Verwaltungsstruktur vorantreiben und dabei auch einmal in eine Sackgasse tapern, die Lacher auf seiner Seite. Es muss also etwas dran sein, an der Weisheit der Dakota-Indianer:
„Eine Weisheit der Dakota-Indianer sagt:
Wenn Du entdeckst, dass Du ein totes Pferd reitest, steig ab.
Doch im Berufsleben versuchen wir oft andere Strategien, nach denen wir in dieser Situation handeln:
1. Wir besorgen eine stärkere Peitsche.
2. Wir wechseln die Reiter.
3. Wir besuchen andere Orte, um zu sehen, wie man dort tote Pferde reitet.
4. Wir erhöhen die Qualitätsstandards für den Beritt toter Pferde.
5. Wir schieben eine Trainingseinheit ein, um besser reiten zu lernen.
6. Wir stellen Vergleiche unterschiedlich toter Pferde an.
7. Wir ändern die Kriterien, die besagen, ob ein Pferd tot ist.
8. Wir kaufen Leute von außerhalb ein, um das tote Pferd zu reiten.
9. Wir schirren mehrere tote Pferde zusammen an, damit sie schneller werden.
10. Wir erklären: Kein Pferd kann so tot sein, dass man es nicht noch schlagen könnte.
11. Wir erklären, dass unser Pferd besser, schneller und billiger tot ist.
12. Wir überarbeiten die Leistungsbedingungen für Pferde.
13. Wir richten eine unabhängige Kostenstelle für tote Pferde ein.“
Ja, man kann unendlich viel von den Indianern lernen, sie hatten, bevor der Weiße Mann sie “zivilisierte“, noch die Muße, sich mit der Natur und den Dingen des Lebens intensiv auseinanderzusetzen.
Noch zwei Beispiele:
„Großer Geist, bewahre mich davor, über einen Menschen zu urteilen, ehe ich nicht eine Meile in seinen Mokassins gegangen bin.“ (Lebensweisheit der Apachen).
Oder: “Ihr weißen Männer kennt nur die Arbeit. Ich will nicht, dass meine jungen Männer Euch gleich werden. Menschen, die immer nur arbeiten, haben keine Zeit zum Träumen, und nur, wer Zeit zum Träumen hat, findet Weisheit.“ (Smohalla, im 19- ten Jahrhundert Häuptling vom Stamme der Nez Perce aus der Provinz Washington). Howk!•