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Tagebuch Faye
2006-05-26 02:05
Der Glaube


Der Hexenglaube war immer eine Religion der Poesie, nicht der Theologie.
Die Mythen, Legenden und Lehren werden als Metapher für das `` Unsagbare`` erkannt, die absolute Wirklichkeit, die unser begrenzter Verstand niemals vollständig begreifen kann.
Symbole und rituelle Handlungen werden benutzt, um veränderte Wahrnehmungszustände auszulösen, in denen Einsichten vermittelt werde, die mit Worten nicht auszudrücken sind.
Wenn wir von dem `` unsagbaren Geheimnis`` sprechen, meinen wir nicht, dass Regeln uns hindern, frei zusprechen.
Wir meinen, dass das innere Wissen buchstäblich nicht in Worte ausgedrückt werden kann.
Es lässt sich nur durch Erfahrung vermitteln, und niemand kann befinden, welche Einsicht ein anderer Mensch aus einer bestimmten Erfahrung gewinnen kann.
Für eine Hexe sind alle diese Äußerungen gleich wahr und gleich wertvoll.
Sie sind nicht widersprüchlicher als die Feststellungen:
`` Deine Augen strahlen wie ein paar Sterne`` und
`` Deine Augen sind blau wie das Meer``.
Das ursprüngliche Symbol für das ``Unsagbare`` ist die Göttin.
Die Göttin hat unendlich viele Eigenschaften und Tausende Namen.
Die Göttin ist nicht von der Welt getrennt – Sie ist die Welt.
Beim Hexenglaube sind Fleisch und Geist eins.
Im Hexenglauben muss jeder seine eigene Wahrheit finden.
Die Gottheit wird in unserer eigenen Gestalt sichtbar, ob wir Frau oder Mann sind, denn die Göttin hat auch ihren männlichen Aspekt.
Religion ist eine Angelegenheit der Wiedervereinigung mit dem Göttlichen in und selbst und mit seinen äußeren Erscheinungen im gesamten menschlichen Bereich und in der natürlichen Welt.
Ein Aspekt der Göttin gleitet in den anderen herüber.
Beständig wandelt sie ihre Gestalt und ändert ihr Gesicht.
Ihre Bilder definieren keine Sammlung von Attributen oder nageln sie fest; sie lösen Inspiration, Schaffensfreude, Fruchtbarkeit des Geistes und der Seele aus.
Das Bild der Göttin inspiriert uns, uns selbst als göttlich, unsere Körper als geweiht, die wechselnden Phase unseres Lebens als heilig, unsere Aggression als gesund, unseren Zorn als reinigend und unsere Macht, zu stillen und zu gebären, aber notfalls auch zu begrenzen und zu zerstören, als die eigentliche Kraft zu betrachten, die alles Leben erhält.
Das Bild der Göttin, die der Natur innewohnt, fördert die Ehrfurcht vor der Heiligkeit alles Lebendigen.
Es gibt keine zentrale Autorität, die über Liturgie oder Riten bestimmen würde.
Die Schaffung unserer eigenen Rituale, in denen sich unsere Bedürfnisse und heutigen Einsichten spiegeln, wird gefordert.

Fragen.
Wie können Menschen ethisch sein, wenn keine Kluft zwischen Geist und Natur besteht, wenn es keine Idee von der Sünde gibt, keinen Konvent und keine Vorschriften, gegen die man verstoßen kann?
Nach welchen Maßstäben können sie ihre Handlungen beurteilen, wenn er äußere Richter von seinem Thron als Herrscher über den Kosmos abgesetzt wird?
Und wenn die Göttin der Welt immanent ist, warum auf Veränderung hinarbeiten oder nach einem Ideal streben?
Warum sich nicht in der Vollkommenheit des Göttlichen sonnen?

Die Liebe zum Leben in jeder Gestalt ist die Grundethik des Hexenglaubens.
Hexen sind verpflichtet, alle lebenden Dinge zu ehren und zu achten und den Lebenskräften zu dienen.
Der Hexenglaube anerkennt, dass Leben Leben nährt und dass wir töten müssen, um zu überleben, aber das Leben wir nie unnötig zerstört, nie verschwendet oder vergeudet.
Den Lebenskräften zu dienen bedeutet, daran zu arbeiten, dass die Vielfalt des natürlichen Lebens bewahrt, die Vergiftung der Umwelt und die Zerstörung der Arten verhindert werden.
Die Welt ist Manifestation der Göttin, doch nicht in dieser Vorstellung muss Passivität fördern.
Hexen betrachten Gerechtigkeit nicht als etwas, das von einer äußeren Autorität verwaltet wird, die sich auf geschriebene Gesetze oder eine Sammlung von außen oktroyierter Regeln stützt.
Vielmehr ist Gerechtigkeit ein innerer Sinn dafür, dass jede Handlung Folgen nach siech zieht, die man verantworten muss.
Der Hexenglaube nährt kein schlechtes Gewissen, diese strenge, warnende, selbsthassende innere Stimme, die das Handeln lähmt.
Statt dessen verlangt er Verantwortlichkeit.
`` Was du gibst, erhälst du dreifach wieder``
Der Hexenglaube stärkt die Auffassung, dass alle Dinge voneinander abhängen, zueinander in Beziehung stehen und deshalb gegenseitig verantwortlich sind.
Eine Handlung, die irgend jemandem schadet, wirkt sich auf alle schädlich aus.
Ehre ist ein Leitmotiv des Hexenglaubens.
Es ist ein Sinn für Stolz und Selbstachtung.
Die Göttin wird in einem selbst und in anderen geehrt.
`` Ehre die Göttin in die selbst, preise dein Selbst, und du wirst sehen: das Selbst ist überall.``
Alle Handlungen der Liebe und der Lust sind Rituale der Göttin. Sexualität darf sich frei ausleben, solange Liebe das leitende Prinzip ist.
Mißbrauch der Sexualität ist äußerst verwerflich.
Im Hexenglauben wird das Leben geachtet und mit Freude und Staunen sowie mit Sinn für Humor betrachtet.
Wenn es Leid gibt, wollen wir uns nicht damit abfinden, sondern auf Abhilfe sinne.
Wir müssen keinen Gott außerhalb der Welt fürchten und keinem gehorchen.
Jeder von uns ist einzigartig und naturgegeben wie ein Schneeflocke, jeder sein eigener Stern, ihr (Göttin )Kind, ihr Liebhaber, ihr Geliebter, ihr Selbst.

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leben 

Kommentare

08:47 30.05.2006
Das sind die Beschreibungen der Karten. Ich lege mir keine Tageskarte...bzw. noch nicht. ;)
das sind die Stichpunkte, die ich mir aus dem Text herausgeschrieben habe, damit ich mir die Bedeutung besser erklären kann.
:)
Liebe Grüße
Faye
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09:26 29.05.2006
Sind da hier die beschreibungen der einzelnen Karten, oder deine jeweilige Tageskarte???
Soll der Kommentar wirklich gelöscht werden?
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2006-05-26 02:05