Es war so seltsam. Dabei war ich definitiv gut gelaunt vorher. Ich weiß nicht, was passiert ist, was in mir vorgeht, warum es alles so ist, wie es ist. Jedenfalls gefällt es mir nicht.

Ich wusste fast schon, dass es so sein müsste. Nein, eigentlich nicht, ich dachte, es würde gehen. Ich war sehr zuversichtlich und freute mich sogar auf den Abend. Natürlich war es schon blöd, dass der Eintritt ganze sechs Euro gekostet hat, und das für eine Band, die ich eigentlich hasse, aber was solls. Ich freute mich auf meine Freunde.

Schön war es aber nicht. Es war schlimmer als erwartet. Ich dachte, in den paar Jahren hätte sich etwas geändert und ich hätte endlich mehr Freude daran, aber Pustekuchen – alles noch wie vorher. Die ganzen Menschen um mich herum, alle tanzen einen an, bewegen sich, singen mit und die Lieder werden von Lied zu Lied schlimmer.

Erst ging es noch, aber als ich dann eine Weile da so stand, hätte ich in Tränen ausbrechen können. Ich weiß absolut nicht warum.

Genau wie damals. Und der Gedanke daran machte es noch schlimmer.

Es geht einfach nicht, ich bekomme es nicht auf die Reihe und warum? Weil dort so viele Leute sind, die meine Stimmung in den Keller ziehen?

Hab dann meinen Mantel aus Annas Auto geholt und bin nach Hause gelaufen. Alleine, im Dunkeln. Ich wollte einfach alleine sein. Ich will jetzt nicht mal in Michaels Gesellschaft sein, obwohl der sich wahnsinnig freuen würde, würde ich ihm Bescheid sagen, dass ich zu Hause bin …

Das Laufen tat dennoch ganz gut.