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Tagebuch Faerie
2005-10-05 18:14
Krankenhausbericht

So – endlich habe ich es geschafft, alles ist vorbei! Und ich kann nun auf die Ergebnisse warten (ja, warten...) und bekomme dann vielleicht endlich Medikamente, die alles verbessern, das ist einfach wunderbar.

Aber mal ganz von vorne. Gestern morgen durfte ich nichts essen, war recht schwer, weil ich nüchtern kommen musste. Deshalb verfrachtete mich meine Mutter auch im Auto nach vorne, damit mir nicht allzu schnell schlecht wird. Papa fuhr und Mum saß hinten. In der Klinik angekommen mussten wir mich erst stationär anmelden und dann warteten wir auf einem Gang auf weiteres. Ich war ziemlich aufgeregt, ich wusste nicht, wann es losgeht und wie genau jetzt alles ablaufen würde. Aber dann holte mich auch schon eine Ärztin, die mir Blut abnahm und mich zum EKG schickte. In dem Haus ist alles ganz verquer, bin dann mit Mum ganz nach unten zum EKG gelaufen, das war wenigstens mal etwas entspannendes.

Die Blutwerte wurden gebraucht, um die Blutgerinnung festzustellen, also ob da alles ok ist, sonst hätten die nicht anfangen können. Hat aber auch ewig gedauert, bis sie dann wirklich die Werte auch hatten ... Solange wurde ich dann in ein Viererzimmer eingewiesen und über Sachen befragt, ob ich bei irgendwas Probleme hätte, oder körperliche Behinderungen, etc. Ich weiß nicht mehr, wie viel Zeit verstrichen war, aber irgendwann kamen „Billy“ (die Ärztin, die mir Blut abgenommen hatte. Hab nie auf ihr Namensschild geguckt, bzw konnte mir den Name nicht merken, aber so haben die anderen sie immer genannt) und „Michael“, die alles vorbereiteten und eine Vene für die Infusion suchten. Muss komisch ausgesehen haben, wie ich da auf dem Krankenhausbett lag und die Arme an beiden Seiten bisschen hab runterhängen lassen, beide Arme mit den „Stauschläuchen“ (das Wort hab ich mir gemerkt hehe) abgebunden. Schien wohl nicht einfach sein, da eine richtige Stelle zu finden, aber „Michael“ (ich schreib lieber Schmidt, das war sein Nachname) nahm dann meine rechte Hand und legte dort die Nadel.

War nicht so schlimm wie ich dachte, obwohl es natürlich im ersten Moment etwas unangenehm war. Dann wurde noch Ultraschall gemacht, um die optimale Stelle herauszufinden und ein Überwachungsmonitor wurde angeschlossen. Um den linken Arm bekam ich ein Blutdruckmessgerät, dass sich alle 15 Minuten aufblies. Und zwei Sensoren kamen ein Stückchen über die Brust und einer an die Seite, die den Puls maßen. Was ich allerdings nicht verstand, war ein Sauerstoffmessgerät an meinem Daumen, sah ziemlich komisch aus.

Gut, irgendwann kam Dr. Feuchtenberger. Ich hab das alles gar nicht mehr so genau im Gedächtnis. Hab erstmal Beruhigungsmittel bekommen über die Nadel und nachdem er nochmal die richtige Stelle herausgesucht hatte, fing er an mit der Betäubung. Irgendwie hab ich ziemlich hektisch geatmet, weil alles so grausam wehgetan hat und dann bekam ich wohl nochmal Beruhigungsmittel und Schmerzmitteltropfen. Dann wollte er mit der Punktierung anfangen, aber es hat so eklig geschmerzt, das ist echt ein total ekliges Gefühl, wenn man merkt, dass da irgendwas an der Leber zieht und piekt. Deswegen musste er mich nochmal betäuben. Danach gings dann, ich hab kaum was gemerkt von allem, lag nur noch mit geschlossenen Augen da und hab ein paar Tränen fließen lassen. Irgendwann wars vorbei. Meine rechte Schulter hat geschmerzt wie blöd. Und ich konnte nicht mehr ohne Schmerzen atmen, deshalb wollte ich nochmal Schmerzmittel und bekam das dann intravenös, war also gar nicht mal so ohne.

Musste dann auf einem Sandsack liegen, war wirklich sehr bequem..... Und konnte kaum reden, aber trotzdem hab ich meine Mutter vollgequasselt, ganze vier Stunden lang. Ist mir heute erst richtig aufgefallen. War aber auch sehr froh, dass sie länger geblieben ist, mein Dad ist vorher schon gefahren, weil er noch einen dienstlichen Termin hatte. Nach diesen vier Stunden bekam ich dann um ca 17:00 Uhr auch mein erstes Essen, obwohl ich echt überhaupt keinen Hunger hatte. Mum ist dann auch gefahren.

Die Nacht war etwas unbequem, ich schlief sehr unruhig und irgendwie kam auch ständig jemand ins Zimmer rein, einmal haben die sogar einen Schrank ausgeräumt. Mitten in der Nacht.

Musste am nächsten Morgen aber noch ewig warten, bis ich gehen durfte, weil nach dem dritten Mal Blutabnehmen nochmal die Gerinnungswerte kontrolliert werden mussten. Ja, und ich wollte endlich diese bescheuerte Nadel aus der Hand haben, bis die mal jemand rausgemacht hat, heidenei ... Die Heimfahrt war auch etwas problematisch, mir war heiß wie Hund, ich hatte total Kopfweh und dann ist mir auch noch schlecht geworden. Also zwischendurch angehalten, Cola gekauft und irgendwann weitergefahren.

Konnte dann zu Hause erst was richtiges essen. Hab inzwischen schon wieder ganz guten Appetit, ist aber immer noch ein bisschen eingeschränkt. Wie vermutet hab ich im Krankenhaus ungefähr 1-2 kg trotz Infusion abgenommen. Vielleicht war das auch der Stress. Glücklicherweise hab ich die bestimmt schnell wieder drauf.

Übrigens danke für die netten Worte (die Kommentare bei meinem letzten Eintrag). Hab ich zwar erst später gelesen, aber irgendwie freut es einen doch (:

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