Konnte heute Nacht erstmal nicht richtig einschlafen und nutzte diese Zeit zum Nachdenken.

Ich schätze mich selber als etwas arrogant ein, vielleicht ist es auch gerade nicht ganz das richtige Wort, aber es scheint irgendwie zu passen. Ich brauche ständig diese Selbstbestätigung, meinen Freund, der mir sagt, dass ich hübsch bin etc. Und anscheinend brauche ich das auch von anderen Leuten, ich könnte nie genug davon haben. Ganz geschickt schreibe ich etwas beim Chatten, dass die andere Person bestimmte Dinge einfach sagen muss.
Vielleicht denke ich auch, ich könnte alles machen. Mir wäre alles erlaubt. Und so fordere ich andere Personen heraus, es ist irgendwie schon fast eine Art „flirten“. Aber doch nicht ganz. Irgendwie meine Art.

Ich glaube, ich lasse es die Personen merken, dass ich sie mag. Oder vielleicht auch mehr mag. Zur Zeit ist es so schlimm geworden, ich verstecke mehr Bemerkungen denn je (auch wenn sie vielleicht nicht ganz ernst gemeint sind, so schreibt man doch eigentlich nie etwas wirklich grundlos..) ...

Michael meinte mal, dass ein Streit der Tod für unsere Beziehung wäre, weil wir nie richtig streiten. Ich kann ihm da nicht so ganz zustimmen. Ich befürchte viel mehr, dass irgendwann einmal Schluss ist, weil ich es nicht mehr aushalte, weil ich innerlich platze, weil ich Abwechslung will. Und mir schon vor dem Schluss jemand anderen gesucht habe.

Manchmal denke ich auch, dass ich irgendwie viel zu „jung“ bin, um mich schon richtig festzulegen – bis jetzt scheint die Beziehung mit Michael als etwas noch länger fortdauerndes und ich will auch nicht, dass dem nicht so ist – ich denke mir, ich könnte diese Jugend viel mehr „ausnutzen“. Und dann wäre es das beste, zu Michael zurückzukehren.

Ein äußerst komischer Gedanke, ich bekomme ein richtig schlechtes Gewissen dabei, es erscheint so unmoralisch. Ich schreibe mir vor, soetwas nicht denken zu dürfen.

(Und nun hat eigentlich gar nichts mehr mit dem Thema Arroganz zu tun)

Wenn ich raus sehe, scheinen die Wolken draußen im Himmel stehengeblieben zu sein, so langsam bewegen sie sich (ich kann nicht mal ausmachen, in welche Richtung sie sich bewegen). So komme ich mir vor, stehengeblieben.