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Tagebuch erinnerung
2004-03-15 16:30
Beatrice 1975a
5 Jahre, ach 5 Jahre sind eine lange Zeit,
doch nur wenn man gegangen allein und nicht zu zweit.
Ich bin allein gegangen, doch nicht gekommen weit.
Schöner wäre es gewesen mit Dir Du holde Maid.

Doch damals, als zu handeln es lag noch bei mir,
nichts erwidern wollt ich auf Deine Liebe schier.
Ich dacht bei mir: Was bringt’s? Sie ist dort, und ich hier.
Wollt mich nicht binden, unternahm dann nichts mit dir.

Nach kurzer Zeit, zu Haus schon wieder war ich,
kamen Zweifel, und starke Reue packt’ mich.
Musst mir’s glauben. War allein so ohne Dich,
doch gebunden, und einer leeren Kanne glich.

Die Zett verging, und ich dacht’ immer noch daran,
wie weh ich Dir – und mir dadurch- hab nur getan.
Wollt’s Dir schreiben, kam nicht an Deine Anschrift ran.
Bitte nimm doch jetzt meine Entschuldigung an.

Ein Jahr danach, die Schule war jetzt aus,
ich aus Deutschen Landen wollt wieder raus,
ins Scharnachtal, zu Dir, ins alte Haus.
Doch wie Du weißt, wurde da nichts draus.

Ich konnte gar nichts machen, musste nur noch warten,
bis in die Schweiz ich konnte reisen mit Erspartem.
Du glaubst mir’s nicht, doch nicht andre meiner harrten.
Ich kann und will Dir zeigen meine Lebenskarten.

Oft dachte ich an Dich, Du lebtest dann in mir.
5 Jahre sind vergangen, nun bin ich wieder hier.
Ich wusste nicht, ob ich mich sollte nähern Dir.
Nach allzu langem Zaudern man machte Mut nur mir.

So stehe ich nun hier und druchs ich armer Tropf,
versuch zu fassen die Gelegenheit beim Schopf.
Trotz kurzer Zeit nur kommt es doch nur Tropf um Tropf,
derweil mein Herz – es ist bei Dir- pocht klopf, klopf, klopf.

Die Zeit ist kurz, ich kann nicht bleiben lange.
So fass ich fest in beide Hände bange
Mein schlotternd Herz und ich nun doch anfange
Zu sagen, dass ich liebe Dich schon lange.

Du fragst: wieso, warum, wofür?
Weißt Du des Lebens richtig Tür?
Drum nimm mich hin, ich geb’ mich Dir.
Bitte gib Du auch Dich ganz mir.

Schlechte Zeiten las doch fahren hin.
Es besser machen liegt wohl drin.
Die jetz’ge nützen bringt Gewinn.
Bald gehen wir zum Himmel hin.

Glaube, Liebe, Hoffnung an und auf Dich
Haben lange und werden tragen mich.
Drum sei gewiss. Wenn Du auch nicht liebest mich,
ich liebe Dich! Ich liebe Dich!

5 Jahr allein, was ist das schon?
Sich nicht erkennen klingt wie Hohn.
Dem Äuß’ren gilt doch nicht der Fron.
Dem inn’ren gilt doch wohl der Lohn.

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