1966 b
Sehnsucht

Am Schützentor im Abenddämmerschein,
steht ein Jüngling, so ganz allein.
Und wirft den sehnsuchtsvollen Blick
Von dort zum Stadion zurück.

Wo bleibt sie heute Abend denn sooo lang?
Es ist ums Herze ihm so bang.
Vorüber ist die gewohnte Zeit,
und nichts zu sehen weit und breit.

Hat sie schon wieder die Zeit versäumt,
oder steht sie am Stadion und träumt?
Derweil am Schützentor sie unbeirrt
sehnsuchtsvoll erwartet wird.

Es klopft das Herz so schnell und heiß
Und an der Stirne trieft der Ängste Schweiß.
Er überlegt und denkt gespannt.
Und dann sein Mut schon wieder schwankt.

Doch siehe da im Mondesschein,
biegt sie zum Schützentore ein.
Da kommt sie! Sie ist es! Ich seh’ sie nah’n!
Die Straßenbahn.