Das Mittwochs-Tief
Heute war ja so ein ätz-Tag! Es war kalt und eklig und ich habe zwei Stunden auf Geschichte gewartet um nen Vortrag über Denkmäler zu hören, die mich nicht interessieren von dem Mädchen, dass mich ebenfalls nicht gerade am Herzen berührt.
Im Unterricht wurde ich andauernd ausgelacht, aber nicht weil ich was doofes gesagt habe, sondern weil meine Mitschüler etwas infantil sind und außerdem einfach... ach ich weiß auch nicht, sie nerven.

Irgendwie ist mir heute wieder bewusst geworden, dass mir nichts mehr etwas bedeutet, nichts außer mir irgendwelche Sachen zu kaufen, um mich für einen Moment lang gut zu fühlen, weil ich damit vielleicht angeben oder imponieren kann, weil es eben neu und unbenutzt ist und weil es noch alles so schön aussieht aufgrund des neuen Zustands.
Im Moment interessiert mich nicht einmal mein Freund...
Schlafen tue ich mit ihm nurnoch, um ihm einen Gefallen zu tun, der gleiche Grund, warum ich die scheiß Pille und den scheiß Nuva Ring nehme.

Na ja, im Grunde existiere ich. Ja, leben kann man das nicht nennen. Schule, Familie+Fernseher, lernen, Freund, Arbeit. Meine Freunde kommen alle zu kurz, denn eine Freundin zu sein habe ich keinen Zeit. Unter der Woche lerne ich, sitze bei meinen Eltern und helfe ein wenig im Haushalt, am Wochenende ist mein Freund hier, ich gehe jetzt arbeiten und außerdem muss ich auch lernen.
Ich tue es alles und es klappt mehr oder weniger und ich lache auch, aber es bedeutet mir nichts, es ist mir nicht wichtig mit meinen Mitschülern zu lachen oder mit meiner Familie. Ich will sie alle nicht sehen und doch möchte ich nicht alleine sein. Mir ist nach weinen zumute, aber ich kann nicht weinen.

Vielleicht ist morgen wieder alles anders, vielleicht geht es mir morgen wieder gut, das ist doch immer so. Ich habe drei Wochen Depri und dann ist wieder gut, für einen Monat, dann ein paar Tage und dann ist wieder gut und so weiter...
Irgendwie muss es ja gehen, irgendwie schaff ich es schon, die Mathearbeit, für die ich nicht vorbereitet bin, morgen, die Tatsache, dass es alles einfach weiterlaufen muss, dass ich nicht anhalten und umdrehen kann oder verweilen und dass niemand das viel zitierte "crying behind the smile" sieht/sehen darf.

So, ich werde jetzt noch kurz mit meinem Freund schreiben, dann gehe ich auch ins Bett.

Gute Nacht und viele, ganz liebe Grüße!
endormie