Das Warten aufs Christkind dauerte Weihnachtsfreak Andy Park zu lange. Deshalb begann der Elektriker, das Fest täglich zu feiern. Seit zwölf Jahren gibt es nun bei ihm täglich Truthahn und Geschenke.

London - Insgesamt 365.000 Euro gab der 45-Jährige aus Melksham im Südwesten Englands in den vergangenen Jahren unter anderem für 4380 Truthähne, 87.600 Hackfleischbällchen und 26.280 Röstkartoffeln aus. Und auch an den Geschenken sparte er nicht: 21.900 Päckchen schenkte er sich selbst.

Der Tag des geschiedenen Familienvaters beginnt mit einem üppigen Frühstück aus sechs Hackbällchen und einem Truthahnsandwich. Danach geht er an die Arbeit, aber nur bis gegen halb zwölf. Dann muss er seinen Truthahn, das traditionelle britische Weihnachtsessen in den Ofen schieben, um ihn abends essen zu können. Nach seinem Mittagessen freut er sich auf Knallbonbons, die an Weihnachten den Tisch schmücken und normalerweise mit einem lauten Knall von zwei Leuten auseinander gezogen werden. Park lässt sie alleine platzen, dass sich seine Freundin und seine Tochter über ihn lustig machen, stört ihn nicht.

Auch die jährliche Weihnachtsansprache der Queen darf an einem solchen Tag nicht fehlen: Mit einem Glas Sherry in der Hand schaut er sich immer um 15 Uhr per Video eine der Weihnachtsansprachen der Queen an.

Ein Ende der täglichen Weihnachtsfeiern ist bei Park nicht in Sicht - obwohl unter dem täglichen Champagner, Sherry und dem üppigen Essen auch sein Körper leidet: Aus 79 Kilogramm wurden zeitweise 133 Kilogramm Körpergewicht. Seitdem er zweimal wöchentlich ins Fitnesscenter geht, sind es immerhin wieder 98 Kilogramm geworden. "Ich feiere schon seit zwölf Jahren, und ich werde es weitere zwölf Jahre machen", sagt Park. "Mir wird das nie langweilig, denn ich liebe einfach Weihnachten."

Und auch andere will der 45-Jährige mit seiner Weihnachtsliebe anstecken: Am 9. Dezember kommt seine Single "It's Christmas Every Day" heraus, und er hofft, damit in den britischen Charts ganz oben zu landen. Bis jetzt war ihm dieser Erfolg noch nicht vergönnt; seine Singles "The Christmas Man", "Yuletide Oh Yeah" und "Alleluia it's Christmas" hatten keinen Erfolg.

Quelle: http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,387504,00.html