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Tagebuch DarkOwl
2005-11-15 13:03
Komische Geschöpfe...
Die Party. Es war genauso, wie ich es befürchtet habe, zum Teil auch schlimmer. Oder auch nicht - ich weiss nicht, es hat mich einfach nur gelangweilt. Die ganzen Studenten einer Studentenverbindung - und diejenigen die nicht dazu gehört haben. Die Studenten hat man an zum Teil feinen Spiessermässigen Anzügen erkannt, aber garantiert an einem Band, dass die umhatten. Aber eines hatten fast alle gemeinsam, die ich dort gesehen habe - egal, ob Student, Nicht-Student, Mitglied der Verbindung, Nicht-Mitglied - sie trugen allesamt ihre Nase ganz schön hoch. Bei den Frauen hatte ich zum Teil das Gefühl, die wären da und wären mit dem einen oder anderen zusammen (oder auch nicht) aus reinem Symbolismus - also ich meine, zu zeigen, dass man dazugehört - anzugeben, dass der Freund in einer Verbindung ist, die schon weiss-der-geier-wieviele Jahre alt ist - da in den Club rein zu kommen - also pures Mittel zum Zweck. Sowas mag ich nicht. Mal ganz davon abgesehen waren das alles irgendwie Leute, die man sonst nicht sieht... weder auf der Strasse, aber noch weniger beim weggehen. Sehr komisch das ganze.
Am Tiefpunkt meiner Laune, Lust und Motivation angelangt kam es dann tatsächlich noch schlimmer - meine Schwester, V. ist aufgetaucht - was an sich nicht besonders schlimm wäre - wäre ihr Freund R. nicht dabei gewesen.
R. arbeitet mit mir quasi in einer Firma - genauso wie ich ist er als Softwareentwickler angestellt. Das Problem an R. ist nur - er hält sich für einen ganz tollen, ohne den nichts laufen würde, auf den alle angewiesen sind und so weiter und so fort. Wäre an der Sache nur nicht der Haken, dass das in keinster Weise der Realität entspricht. Er kann nichts oder nicht viel, labert gerne viel rum, wenn der Tag lang ist - das muss man ihm lassen - reden kann er - und das sogar sehr überzeugend, v.a. Leuten gegenüber, die von der Materie einfach keine Ahnung haben.
Er denkt, dass er bei allen beliebt ist und auch der beste Freund von allen ist - die Realität, dass ihn eben wegen seiner Art kaum jemand ausstehen kann - ja die nimmt er nicht wahr - nicht einmal, wenn man versucht, ihn in die Richtung zu stossen, auf den Arm zu nehmen oder ähnliches.
Er erinnert mich sehr an meinen "Vater" - auch er hat immer in einer Traumwelt gelebt, hat sich für jemand ganz grossen gehalten, der viel kann, bei allen beliebt ist und sowas - die Realität sah immer ganz anders aus. Und dieses Leben in der Traumwelt kam sicher nicht dadurch zustande, dass ihm alle was vorgelogen haben, ihm gesagt haben, wie toll er ist und sowas - nein, denn das Gegenteil war der Fall.
Aber genauso konnte auch mein "Vater" gut reden - jemand, der ihn nicht so gekannt hat, wie seine Familie, war überzeugt davon, dass er toll war, viel konnte usw. Das finde ich auch sehr erschreckend - diese Ähnlichkeit zwischen R. und meinem "Vater" ist fast schon unheimlich. Und ausgerechnet so jemanden sucht sich meine Schwester aus.
Den Rest des Wochenendes habe ich dann entweder bei mir daheim auf der Couch beim fernschauen verbracht, war mit Alex (und seiner Freundin) unterwegs, was ich zum Teil nicht so toll fand... ja, oder bei S.
Gestern Abend habe ich O. getroffen. O. ist ein Mann, ca. Ende 30 - bei dem habe ich mal als Schüler gearbeitet, Software für ihn gemacht - sei es für die DASA oder für andere Kunden... doch, ich habe ihn immer gut leiden können, er als absoluter Chaot - ich bin immer zu ihm gefahren in den Sommerferien, hatte dort meinen "Arbeitsplatz", habe mir Kopfhörer übergestülpt, die Toten Hosen rauf und runter gehört und dabei meine Arbeit gemacht. Und mittlerweile trifft man sich ca. 1 mal im Jahr in einem Lokal (meistens das gleiche) und unterhält sich, sieht, was aus dem anderen geworden ist, ob es was neues gibt und so weiter und so weiter. Dann habe ich ihn heim gefahren und bin dann selber heim.
Heute hat K. geschrieben - eine Mail. Das hat mich irgendwie sehr verwundert, aber irgendwie habe ich die ganze Zeit geahnt/gefühlt, dass da noch ne Mail kommen wird. Ihr tut alles leid, sie kann das verstehen und sie fragt mich, wie das weitergeht, ob das überhaupt weitergeht. Eine ziemlich lange Mail. Aber von dem, WAS sie geschrieben hat habe ich das Gefühl, dass sie nicht richtig verstanden hat, worum es mir eigentlich ging... Ich habe ihr ne ziemlich lange Mail zurückgeschrieben, wo ich ihr genau DAS erläutert habe. Ich bin zumindest auf die Antwort gespannt...

Menschen können schon seltsame Geschöpfe sein...

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leben 

Kommentare

15:42 16.11.2005
Solche oberflächlichen Partys sind echt dumm...
Vorallem so oberflächliche Mneschen, denen es nur drum geht, beliebt zu sein udn Kontakte zu haben...Ich kann nicht verstehn, wie sowas einen glücklich machen kann, nunja.
Sei froh, dass du anders bist!
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14:19 15.11.2005
Da kann ich Dir nur vollumfänglich zustimmen!
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2005-11-15 13:03