Katharina
Katharina... das war so damals... *hach* - ich glaube ich fange von vorne an.
Wie alt war ich damals... 15 oder 16, ich weiss es nicht genau - Katharina war ein Mädchen, 1 oder 2 Klassen unter mir.
Zu dieser Zeit habe ich oft im Computerraum mitgeholfen, Probleme zu lösen, Computer zu reparieren und vor den destruktiven Schülern einigermassen sicher zu machen. Und dann sass sie eines Tages dabei - sie ist die kleine Schwester von einem der Systemadministratoren. Sie hat mich von Anfang an fasziniert, wir haben uns dann auch die ganze Zeit gegeneinander geärgert - was sich liebt das neckt sich - dachte ich.
Naja, ich habe sie in jeder Pause gesehen, es hat nicht lange gedauert, da war ich über beide Ohren verschossen - aber ich habe mich nicht getraut.
Naja irgendwann habe ich mir doch nen Ruck gegeben - ich bin da tausend Tode gestorben - ich musste in die Innenstadt, wollte mir damals Noten fürs Klavier besorgen und habe sie dann angerufen - aber erst nachdem ich meine Mutter angerufen habe und meine Freunde und dich mich alle erstmal beruhigen und mir gut zureden mussten. Dann habe ich sie angerufen - von einer Telefonzelle aus - habe sie dann gefragt ob sie mitgehen würde - sie hat zuerst gemeint warum nicht, dann hat sie gefragt wer denn mitgeht - ich habe geantwortet niemand, und dann hat sie gemeint, nein sie würde nicht mitgehen. Wir haben uns verabschiedet und ich bin alleine in die Stadt. Für manche eine kleine Lapalie, für mich war das damals sehr niederschmetternd.
Ich habe aber trotzdem nicht aufgegeben, habe sie so oft wie möglich in der Pause immer rein zufällig gesehen, aber nie angesprochen.
Ich habe eigentlich so ziemlich immer an sie gedacht. Es hat mich wirklich erwischt.
Dann war ich eines Tages bei Matthias, einem sehr guten Kumpel von mir, habe mich wieder ausgelassen, dass ich doch so auf sie stehe und und und.
Da hat er mir angeboten, da mal anzurufen und mal nachzufragen, was sie denn eigentlich von mir halten würde.
Er rief mich danach mal an und sagte mir ich solle mich mal setzen und erzählte mir dann dass sie gemeint hat sie würde mich für ein absolutes Arschloch halten.
Buff.
Toll. Ich war extrem fertig.
Ein paar Tage später habe ich dann doch den Mut aufgenommen, sie anzurufen. Ihr Bruder war dran, ich habe nach ihr verlangt. Eine Minute später hörte ich nur noch ein Besetztzeichen. Komisch dachte ich mir, rief wieder an und meinte so dass ich glaube dass die ein Problem mit ihrem Telefon haben. Er meinte so, nööö, er habe seine Schwester geholt, sie sei absolut erbost zum Telefon gelaufen und hätte wütend den Hörer aufgelegt.
Das wars für mich. Katharina war für mich damit endgültig gestorben.
So, das ist nur eine kurze Geschichte - für viele eine Schwärmerei... für mich aber doch sehr wichtig, meine erste negative Erfahrung mit Frauen - alleine schon jemanden für ein Arschloch zu halten, ohne ihn zu kennen... und nicht mal den Anstand zu besitzen, klipp und klar einfach ruhig zu sagen, dass da nie was laufen wird.
Dieses Jahr habe ich sie wieder gesehen - auf einem Ehemaligen-Treffen der Schule. Ich habe sie mit gemischten Gefühlen betrachtet - sie hat mich nicht mehr erkannt. Auf der einen Seite hat sie mich kein bischen interessiert - auf der anderen Seite musste ich automatisch wieder an damals denken - allerdings ohne jegliches Gefühl.