Oma...
Hab gestern von meiner Mama erfahren, dass der Krebs meiner Oma wieder wächst und eine weitere OP zu riskant wäre… Sie wurde vor ungefähr einem Jahr das erste Mal operiert und es ging ihr sehr schlecht, sie lag im künstlichen Koma und hat mit ihrem Lebenswillen wieder aus dem Krankenhaus heraus geschafft, zum Glück. Doch nun? Auch wenn ich mit ihr nie soviel wie mit meiner anderen Oma zu tun hatte, so hab ich sie doch trotzdem lieb und der Gedanke sie könnte zukünftig nicht mehr da sein, tut verdammt weh. Samstag seh ich sie wieder, hol sie und ihren Lebensgefährten (nein er ist nicht mein Opa und wird es auch nie sein) ab und dann gehen wir zum Konzert des Chores meiner Mum. Sie hat gesagt, dass ich ja anscheinend jetzt den richtigen gefunden habe, jedenfalls sei das ihr Eindruck und schließlich will sie mich noch heiraten sehen. Ich hoffe sehr, dass sie meine Hochzeit noch miterlebt. Das wäre wenn alles gut läuft wohl in so 2 Jahren, denn in zwei Jahren möchte mein Schatz gerne langsam an Nachwuchs denken und da es definitiv kein uneheliches Kind sein soll

Ja mein Freund und ich sind beide relativ religiös veranlagt, muss man wohl mal dazu sagen… Eigentlich krass, dass wir über so etwas schon nach einem Monat reden. Aber wir sind uns beide so sicher… Ich könnte nicht mehr ohne ihn leben, so ein Gefühl hatte ich noch nie.

Zurück zu meiner Oma… Ich habe wirklich Angst um sie, ich weiß sie ist eine Kämpfernatur, aber der Krebs ist schon zur Leber vorgedrungen, wenn ich es richtig verstanden habe. Und ich möchte ja auch nicht, dass sie sich quält. Ich meine sie lebt ja jetzt schon mit starken Schmerzen, kann nur ganz wenig und nur ganz bestimmte Dinge essen, wird das jetzt noch schlimmer? Ich habe so schreckliche Angst um sie… So wie letztes Jahr, musste mich wirklich überwinden sie im Krankenhaus zu besuchen, wollte sie so nicht sehen, aber ich wusste sie freut sich drüber. Nur als sie im Koma lag, hab ich sie nicht besucht. Da waren eh nur ihre Töchter da, keines der Enkelkinder (sie hat 7 Enkel).
Ich weiß es hat ihr viel bedeutet wenigstens einen ihrer Enkel heiraten zu sehen (diesen August), meine anderen beiden älteren Cousins werden vermutlich nie heiraten und der jüngere ist noch zu jung :) Und Mädels sind wir ja nur drei, ich wäre im richtigen Alter, aber meine kleinen Cousinen sind gerade mal 14 und 4… Von daher kann ich verstehen, dass sie sagt sie möchte noch meine Hochzeit erleben und erleben wie sie Uroma wird (mein Cousin und seine Frau sind wohl schon fleißig am Üben)…
Früher konnte ich auch nie viel mit ihr reden, aber jetzt geht es besser und nun macht sie sich Vorwürfe, da ich wenig von ihr hatte als Kind, da sie ständig arbeiten musste und sich mit meinen Eltern zerstritten hatte. Sie war eifersüchtig auf meine anderen Großeltern, die eben die Zeit hatten sich um mich zu kümmern. Ich war schließlich immer bei denen, war ja nicht im Kindergarten und meine anderen Oma und Opa haben mich quasi mit erzogen. Wen wundert es, dass ich zu der Familie mehr Bezug habe, als zu ihr und ihrem Lebensgefährten. Nur das ändert doch nichts daran, dass sie meine Oma ist und ich sie lieb habe.
Ja ist schon ein schwieriges Thema und es bedrückt mich sehr, ihre Krankheit und ihre Selbstvorwürfe. Schließlich kann man an der Vergangenheit nichts mehr drehen. Und als „Oma“ hat sie sich ja eigentlich auch erst mit der Geburt meiner 14-jährigen Cousine gefühlt, sagt sie ja selber.
Hoffe sehr, dass nichts passiert wenn ich im Urlaub bei Schatz bin, das würde meine Stimmung sehr drücken und ich wüsste nicht, was ich machen soll…

Bitte, geb ihr die Kraft, die sie braucht und die Zeit, die sie noch haben möchte!