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Tagebuch CharlieB
2005-08-01 17:54
Wochenende...
Freitagabend. Ich sitze mit meiner Freundin auf unserem Balkon, genieße die Ruhe. Aus meiner Anlage schallt dezent gute Musik herüber und finde, jetzt ist der richtige Augenblick für einen Whisky. Meine Freundin stimmt mir zu, und bald schon erscheine ich mit zwei Gläser in den Händen.
Da sitzen wir nun, völlig entspannt und schauen den Wolken zu, wie sie sich zu immer größeren Berge auftürmen. Kleine schwarze Punkte verraten sich als Schwalben in großer Höhe. Die ganze Natur scheint für einen Moment inne zu halten, sich wie wir, für das Wochenende vorzubereiten.

Zwangsläufig beginnen meine Gedanken wieder zu schweifen. Wie so oft stelle ich mir die Frage, was die Evolution auf anderen Planeten unter den dortigen Verhältnissen und Milliarden von Jahren Zeit auf (vorläufige) Ergebnisse gekommen sein mag. Wie wunderbar und faszinierend muß es dort aussehen?

„Kann man sich nicht vorstellen“, höre ich plötzlich meine Freundin sagen. Da wird mir bewußt, dass ich meine Gedanken laut ausgesprochen haben mußte. Ich pflichte ihr bei.

„Wenn es sowas wie Spinnennetze nicht geben würde“, erwidere ich, „wer könnte sich so etwas auch nur im Entferntesten vorstellen? Was muß eine Jahrmilliarden andauernde Evolution woanders hervorbringen? Welten, die so seltsam aber auch so wunderbar sein müßten...“

Konrad Lorenz fällt mir ein. Er hat mal gesagt, er würde Jahre seines Lebens hergeben, wenn er nur einmal auf so einen Planeten schauen dürfte. Sehen dürfte, was die Evolution dort wunderbares hervorgebracht hat. Er starb, ohne dass ihn dieser Wunsch erfüllt wurde.

„Ich hoffe“, so ich zu meiner Freundin, „dass ich niemals in die Verlegenheit komme, diese Planeten sehen zu dürfen, mit der Option, nie wieder zurückkehren zu können.“ Ich schaue sie an. „Denn dann würde ich mich dafür entscheiden müssen.“

„Mag sein“, erwiderte sie, „allerdings glaube ich, dass du ganz anders denken würdest, hättest du eine Familie. Dann wärst ein ganz anderer Mensch als jetzt, würdest anders fühlen und denken.“

„Ja, sicher“, lächle ich „sowas nenne ich eine ‚freiwillige Gehirnwäsche‘“

Wir prosten uns lachend zu und leeren die Gläser...

Kommentare


unbekannt
18:36 01.08.2005
ups, das war ich

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unbekannt
18:36 01.08.2005
Charlie......deine Gedanken.....ich kann sie gut nachvollziehen....aber unübertroffen bleibt dein Talent zu Schreiben....*schwärm* :)

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2005-08-01 17:54