Table-Dance-Bar Teil 1
Mein Bruder wurde 30 Jahre alt. Natürlich musste das gebührlich gefeiert werden. Da er meinen 30. so toll fand (obwohl da nicht annäherndes passiert ist), sah ich mich verpflichtet, das Ganze zu organisieren.

Meine Mutter hatte als erste die Idee mit einer Stripperin. Unglaublich, meine Mutter mit einer solchen Idee. Nunja, ich war davon nicht so ganz begeistert, da ich mir nicht vorstellen konnte, dass bei uns im Wohnzimmer so richtig die Stimmung entstehen würde. Also machte ich alles klar für einen Besuch bei einer Table-Dance-Bar...:

Es klingelt. Jetzt sind meine Brüder komplett da. Es ist schon verdammt lange her, dass wir alle gemeinsam etwas unternahmen. Nach einem Vorglühen (ich konnte nur Whisky anbieten, da ich Bier nicht mag), steigen wir ins große Auto meines Bruders und fahren erst unseren älteren Bruder besuchen, der krankheitsbedingt nicht dabei sein konnte.

Was ist das hier? Eine Kneipe? Dazu ist es zu groß. Ein Restaurant? Dazu ist es eigentlich zu urig. Egal, wir können hier Bier trinken und eine Kleinigkeit zu uns nehmen. Mein Bruder ist etwas hibbelig, scheint aber, da wir ihn nicht verraten haben, sich damit abgefunden zu haben, dass wir nichts Außergewöhnliches vorhaben. Ich habe ihn ja auch ständig erklärt, dass ich „spießiger Beamter, der immer so vernünftig ist“ (Zitat meiner Brüder), wohl kaum so etwas wie eine Stripperin organisieren könne.

Die Biere sind schnell gelehrt, wir stehen draußen. „Und? Was machen wir jetzt?“, fragt mein Bruder, „könnte mir Billard vorstellen, das kann ich nämlich ziemlich gut!“

„Nun“, erwidere ich mit einem Lächeln um meine Augen, „ich glaube es wird Zeit, jetzt wo du 30 bist, dass du mal nackte Frauen siehst.“ Sein Blick fällt auf das Etablissement, das sich auf der anderen Straßenseite befindet, und vor dem sich schon eine kleine Menschenansammlung gebildet hat. Langsam hellt sich sein Gesicht auf, trotzdem meine ich, noch ein gewisses Unverständnis in seinem Blick zu erkennen.

„Du meinst doch nicht diese Table-Dance-Bar...?“

„Oh doch...“

Schnell sind wir an dem Türsteher vorbei und betreten eine wirklich seltsame Welt...

-wird fortgesetzt-