Ode an die Vergänglichkeit


Dreizehn Jahre lang waren wir ein Paar, unzertrennlich. Wo ich war, warst du nicht weit. Wir haben vieles geteilt: Zeiten der Trauer, Augenblicke des Glücks; nun bist du selber auch ein Stück meiner Trauer geworden.

Bilder kommen in mir auf. Ich sehe uns beide an einem Herbstmorgen an der Küste der Britagne entlang fahren, viele gemeinsame Stunden auf schier endlosen Straßen. Als ich meine Frau kennenlernte, hast du mich trotz deines Alters (fast) immer klaglos begleitet... auf deinem letzten Weg mußt du nun alleine gehen.

Ich werde dich vermissen! Mit dir geht ein Stück meines Lebens, ein Stück meiner Jugend.

Auch wenn ich zum Einstellen deiner Heizung eine Zange benutzen mußte, die immer in der Fahrertür lag, und Schimmelkulturen unter dem undichten Faltdach wuchsen... du hast deine Beulen und Kratzer mit Stolz getragen! Nach einer langen Fahrt habe ich immer anerkennend auf dein Blech geklopft... immer erstaunt, dass du jene Herausforderung noch geschafft hast...doch dann kam die letzte Fahrt.

Der TÜV kann so grausam sein!

Leb wohl, mein kleiner schwarzer Twingo, nach über 250.000 km hast du nun deine Ruhe verdient. Die Straßen werden nun ohne dich auskommen müssen...