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Tagebuch c.
2011-01-06 21:22
Zu wenig Schlaf macht dumme Gedanken
Gestern bin ich erst um viertel vor vier ins Bett gekommen. Na ja, eigentlich war das ja auch schon heute. Total versackt vor dem PC. Acht Stunden Konversation, die zum Teil nachdenklich stimmte. Jetzt, mit so ein bisschen Verspätung, kämpfe ich gegen das altbekannte dämliche Dauergrinsen.

Wenn ich doch nur mal selber wüsste, was ich eigentlich will. Kontakt halten. Kontakt abbrechen. Etwas aufbauen. Nichts aufbauen. So oft habe ich schon gedacht, ich sollte es einfach im Sand verlaufen lassen. Aber daraus geworden ist doch nichts. Vielleicht würde es theoretisch passen, aber irgendwie passt es ja doch auch nicht. Nicht in den Kram. Irgendwie nicht jetzt.

Wahrscheinlich sind wir uns eh viel zu ähnlich. Zu sehr mit denselben Psychomacken geschlagen. Gestern erfuhr ich auch, warum wir uns bisher noch nicht getroffen haben. Er hat gekniffen, hinausgezögert, weil er Angst davor hatte, wie ich auf ihn reagieren könnte. Irgendwie kommen mir solche Verhaltensweisen latent bekannt vor. Woher denn bloß?

Am Anfang, da sind sie alle immer so wahnsinnig optimistisch. Wenn ich ihnen neutral (immer nur auf Anfrage) von meinen Problemchen erzähle. Wenn ich neutral davon erzähle, kommt es mir oft selbst so absurd und dämlich vor. Da fällt es mir selber schwer nachzuvollziehen, warum ich manchmal so durchdrehe. Aber ich will mich auch nicht allzu sehr in entsprechende Gefühle hinein fühlen. Das muss nicht sein. Wie dem auch sei, wenn sie dann mal so was miterlebt haben und mittendrin sind, dann sind die Reden gar nicht mehr so optimistisch. Auf Dauer konnte bisher noch niemand umgehen, wenn ich so war.

Vielleicht wäre es anders mit jemandem, der ähnliche Probleme kennt. Vielleicht ist das aber auch gar nicht gut, weil zu viele Probleme auf zu vielen Seiten selten gut tun. Manchmal hat man auch mehr gemeinsam, als einem lieb ist.

Schon wieder jemand, der die Lösung meiner Probleme in einem eigenen Kind sieht. Na, ich denke nicht.

Eigentlich kann ich im Moment gar niemanden brauchen, der mich in irgendeiner Form berührt. Eigentlich passt das nicht zu den Vorstellungen, die ich mir über meine Lebensführung gerade so zurechtgelegt habe.

Wahrscheinlich wird es nun wieder still. Eine Woche. Zwei. Und ob dann Anfang Februar ein Treffen zustande kommt….Ich glaube, ich kann das ruhig auf mich zukommen lassen.

Hin und her gerissen fühle ich mich. Auf der einen Seite reizt es mich herauszufinden, ob da was ist und was da vielleicht sein und werden könnte. Auf der anderen Seite will ich es gar nicht. Resignation? Die alten Ängste? Es ist doch eh schon klar, wie es enden wird. Warum sich damit dann überhaupt belasten, warum noch mal darauf einlassen, um am Ende wieder genauso verloren zu sein wie vorher. Es behindert mich, hält mich nur auf, beengt mich, bedroht meine Freiheit und schlägt in schlimmsten Fall wieder neue Wunden, auf die ich gut und gerne verzichten könnte.

Hm. Vielleicht kann ich mich ja im Zweifel auf seine Paranoia verlassen. Darauf hoffen, dass seine Ängste einem Treffen immer im Weg stehen werden. Das ist eigentlich gar nicht so unnett. So lässt es sich zwischendrin ein bisschen plänkeln und tändeln und alles ist ganz harmlos.

Aber will ich das wirklich?

Ich weiß nicht, was ich will.

Doch. Eigentlich will ich mich gerade nur treiben lassen. Wie ein Blatt im Wind. Von hierhin nach dorthin. Geplänkel. Spielereien. Abenteuer. Bewunderung.

Wenn, ja, wenn….Wenn da nicht doch immer noch diese tiefe Sehnsucht in mir wäre, die ich gerne vergessen und verleugnen würde, die sich aber doch nie ganz und endgültig vergraben lässt.

So. Ich glaube, nächste Woche treffe ich mich dem Kerl von letztens. Zur Ablenkung. Es ist alles so viel einfacher, wenn die Typen völlig egal und austauschbar und die Regeln klar von mir abgesteckt sind. Maximale Sicherheit. Größtmöglicher Wohlfühlfaktor. Und garantiert risikofrei. Keine lästigen Hoffnungen, Sehnsüchte, Träume, Gefühle. Keine Verletzungsgefahr. Wenigstens nicht auf meiner Seite.

Hm. Und manchmal, manchmal da glaube ich, ich bin einfach verliebt in das Drama.

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