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Tagebuch c.
2010-06-08 10:35
Absage

Vor einer Stunde kam ein Anruf. Eine andere Freundin, die unser heutiges Treffen absagen musste, weil sie länger arbeiten muss als geplant.

 

Gestern verschoben wir das Treffen schon vom Nachmittag auf den Vormittag, weil sie nachmittags doch lieber etwas anderes erledigen wollte.

 

Heute wurde dann auch das Treffen am Vormittag abgesagt.

 

Ich glaube ihr, dass es auf der Arbeit einen Notfall gab, wegen dem sie länger bleiben muss.

 

Dem Verstand ist das klar und für den ist das alles auch so in Ordnung.

 

Das Gefühl dagegen streikt.

 

Als ich die Absage auf der MB abhörte, brach ich erst einmal in Tränen aus.

 

Es passt einfach so gut zu meiner aktuellen Stimmungslage.

 

Ich fühle mich so ungewollt im Moment.

 

Alle erklären immer großartig ihre Absichten. Erzählen mir, wie toll ich bin, wie großartig, wie wertvoll, wie sehr man mich schätzt.

 

Aber am Ende scheint mich niemand wirklich in seinem Leben haben zu wollen. Alles immer nur Lippenbekenntnisse.

 

Ich habe das Gefühl, etwas verloren zu haben, was mir nie zustand.

 

Und ich fühle mich so einsam.

 

Gestern Abend heulte ich wie ein Schlosshund, weil es mir so mies ging und weil ich es so erbärmlich fand, dass es mir mies ging.

 

Ich hätte das so sehr gebraucht, heute einmal mit jemandem persönlich über alles zu reden, was mich beschäftigt.

 

Natürlich stehen mir telefonisch alle Türen immer offen. Und die Freundin von heute würde sicher auch anbieten, dass ich sie später anrufen kann, wenn ich reden will.

 

Aber ich will nicht telefonieren. Telefonieren ist gut und schön. Aber manchmal braucht man auch wirklich realen Kontakt, bei manchen Dingen muss man sein Gegenüber sehen, wenn man über sie sprechen will.

 

Es ist mir völlig klar, dass sie mir nicht aus böser Absicht absagte oder weil sie keine Lust hat, mich zu treffen, sondern einfach nur, weil ihr etwas anderes dazwischen gekommen ist.

 

Trotzdem trifft es mich richtig hart. Weil es so gut zu meiner Grundstimmung passt. Trotz aller Vernunft fühle ich mich wieder einmal zurückgestoßen. Es ist albern. Aber es ist so.

 

Und noch ein kleiner Nachtrag: Als ich den Eintrag speicherte, rief sie noch ein zweites Mal an. Ich konnte mich nicht zusammenreißen und brach am Telefon in Tränen aus. Jetzt treffen wir uns heute doch noch. Heute Abend, wenn sie wieder zu Hause ist. Ich wollte das gar nicht. Ich bin sonst nicht so. Aber ich konnte einfach nichts dagegen tun.

Kommentare

15:16 08.06.2010
Ich kenne das so gut, dass das Gefühl sich gegen den Verstand stellt.
Vielleicht ist es letztendlich der erste Schritt und irgendwann fühlt man das auch, was schon rational so einleuchtend erscheint.
Und siehst du, dass deine Freundin sich doch noch mit dir trifft, beweist doch, dass du ganz und gar nicht ungewollt bist.
Ich hoffe, ihr habt einen schönen Abend.
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2010-06-08 10:35