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Tagebuch Bunny_Hop
2006-05-07 16:58
Wenn dich der Teufel packt
Ich war so verdammt gut drauf und diese Stimmung wollte ich mir von nichts nehmen lassen. Arbeiten bis um zehn, mein Gott, meine Füße haben weh getan, aber ganz egal. Eine halbe Stunde eingepfercht vor der Halle stehen, aber mein Gott ist doch egal. Der erste Wodka-Kirsch hatte es dann in sich, aber mei, kein Abendessen und dann so ein niedriges Gewicht. Was hattest du erwartet?
Also egal, du hast Spaß, lachst, tanzt und wie!
Und bist nur von Jungs umgeben, keine Jungs mit Beziehungspotential, aber Jungs zum Spaß haben. Eine Beziehung ist jetzt auch das letzte was du willst! Teilweise sehr aufdringliche Jungs, aber du würdest sagen, du kommst klar.
Dann kommt er, ne Frisur wie ein Nazi, er war beim Frisör. Du redest ein bisschen mit ihm und es stört dich, dass er dir nicht ins Gesicht sehen kann, du fragst dich, ob er nichts denkt, nichts fühlt. Du willst eine Emotion sehen, nicht zwingend Sehnsucht, einfach nur eine Emotion, die dir zeigt, du wirst wahrgenommen, registriert. Dir wäre sogar Widerwillen lieb, gestehst du dir ein bisschen beschämt ein. Aber Widerwillen würde wenigstens zeigen, dass du ihm nicht gleichgültig bist. Gleichgültigkeit, die größte Beleidigung für dich!
Ein Blick auf sein T-Shirt und du hältst inne, ein komischer Blick, du wirst darauf angesprochen. Schüttelst den Kopf und starrst wieder auf sein T-Shirt. Dein Nickname und endlich geht dir ein Licht auf. Seine Party, da hast du den Namen aufgeschnappt!
Du tanzt, lachst und ein kleiner selbstzerstörerischer Trieb in dir, wünscht sich von ihm wahrgenommen zu werden.
Also tanzt du und trinkst und flirtest was das Zeug hält und du rauchst.
Und er ist ab und zu da und dann mal wieder nicht, du nimmst es nur am Rande war.
Nach der Party kommt er zu deiner Gruppe, hah, wo sind deine Leute geht es dir durch den Kopf und das ist dann der Moment als dir schlecht wird. Schlecht weil sein Blick ausdruckslos ist.
Du legst dich in dein Bett und hast die ganze Nacht wirre Träume, Erinnerungen, Zukunftsaussichten, düstere Vorahnungen.
Und immer spielt er darin eine Rolle, manchmal kleine, manchmal große!

Am nächsten Tag bist du still und nachdenklich, denkst Sekundenweise an ihn und beschließt erneut, dass er es nicht wert ist, niemals wert war. Und auch wenn du bereits dabei bist, es wird noch eine Weile dauern bis er dir gleichgültig ist, denn ihr seit zwei völlig verschiedene Menschen und was er von einem Tag auf den anderen konnte, dass dauert bei dir ein bisschen länger.
Du überlegst, ob du jetzt in Selbstmitleid zerfließen sollst oder ihn beneiden solltest. Du entschließt dich für keines von beiden und stellst fest, dass nicht du die Arme, sondern er es ist.
Welche Qualität kann ein Leben voller Gleichgültigkeit schon haben?

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leben 

Kommentare

01:33 08.05.2006
meist mag und liebt man ja gar nicht die andere person, sondern vor allem das bild, das man sich selbst von ihm/ihr macht, mit hoffnungen, vorstellungen, wünschen, zuschreibungen, die in der realität manchmal nur wenig bis gar nichts mit dem gegenüber zu tun haben.
er war einfach nicht der, den du in ihm gesehen hast. vielleicht/wahrscheinlich kann er noch nicht mal etwas oder nur wenig dazu?
enttäuschungen begründen sich häufig einfach in falschen erwartungen.
aber wenn man verliebt ist, ist man halt so. zumindest am anfang, temporär.
steck ihn in seine kiste!
glg und Good luck! :)
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2006-05-07 16:58