Upside down - Silvesterreview
Ein stetiger Strom von Menschen und stetig Arbeit. Zerschnittene Finger von Red Bull Dosen und dröhnende Ohren von der Musikanlage, die direkt in meinem Rücken aufgebaut ist. Ein wunder Hals, eine Stimme, die langsam versagen will. Ein leerer Magen, ein müder Körper und ein wütender Kopf. Ich habe ihm geschrieben, habe mir um zwei in der Nacht kurz Zeit genommen, um ihm ein "Gutes Neues" zu wünschen. Weil es doch dazugehört, weil wir derzeit doch mehr miteinander zu schaffen haben. Er schreibt mir nicht zurück, ich warte mal wieder vergeblich auf eine Antwort. Aber diesmal ist es schlimmer, auch wenn es natürlich sein kann, dass er wieder eine ganz plausible Erklärung hat. Aber gibt es die nicht immer? Also entschließe ich mich wieder einmal ihm nicht zu schreiben und Gott weiß, diesmal werde ich mich daran halten!
Ich bekomme eine SMS von dem aufdringlichen und anänglichen Barkeeperkollegen, verkehrte Welt! Ich will keine SMS von ihm!
Undankbares Stück!
Gordi schreibt mir, er ist betrunken und die SMS ein Liebesgeständnis. Ich bin überrascht, wie sollte es auch anders sein. Ich bin ein wenig geschmeichelt, gerührt, weil es soetwas wie wahre Freundschaft und immerwährende Gefühle tatsächlich zu geben scheint. Zumindest in unserem Fall! Ich bin verärgert, weil ich derartige Geständnisse nicht für angebracht erachte.
Ich unterhalte mich mit einem Freund oder eher einem Bekannten. Wir kennen uns über ein paar Ecken, sind uns schon auf unzähligen Partys begegnet und haben schon das ein oder andere Gespräch geführt. Ich gebe ihm meine Handynummer, vielleicht meldet er sich, vielleicht nicht und wenn er sich meldet, dann werde ich ihm vielleicht zurückschreiben. Es ist doch immer gut, die ein oder andere Option zu haben!
Ein weiterer Gast schreibt mir in der Früh, ich weiß, dass er die Nummer von einem guten Freund von mir hat. Ich bin dem Freund nicht böse, weil ich mich über die SMS freue. Wir haben schon öfter miteinander getanzt, geflirtet und ich mag ihn. Es ist doch immer besser, mehrere Optionen zu haben!
Falls einen die Langweile oder die Einsamkeit packt. Falls man sich nach Abwechslung sehnt!
Um halb neun dürfen wir endlich heim und nach einer ausgiebigen Dusche falle ich körperlich erledigt, aber geistig wach ins Bett.
Das war also Silvester 2006/07!
Das wars! Und wie Silvester 2005/06 mit seiner ausgelassenen Party, seinem rauschenden Fest niemals vergessen werden wird, so wird dieses Silvester in jeder Weise untergehen und höchstens in Erinnerung bleiben, weil nichts so war, wie ich es mir vorgestellt, gewünscht hatte.