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Tagebuch Bunny_Hop
2007-08-04 17:15
Trennung mit Hindernissen
Kennt ihr den Film "Trennung mit Hindernissen"? Jennifer Aniston und Vince Vaughn? Wenn ihr mich fragt ein sehr guter Film. Eine Komödie, definitiv auch witzig, aber eine von jener Sorte, die am Ende etwas hinterlässt. Es ist einfach wahr, so vielles trifft den Nagel auf den Kopf. Missverständnisse, Interpretationen und natürlich Enttäuschungen, die so leicht hätten vermieden werden können. In dem Film trennt sich Jennifer Aniston von ihrem Freund, Vince Vaughn, und diese Trennung ist eigentlich nur dazu da, dem Mann aufzuzeigen was er eigentlich an seiner Freundin hat. Bei diesem Plot fühle ich förmlich ein Kribbeln in meinem Bauch. Nicht, dass ich selbst schon einmal derart gehandelt hätte, aber seien wir ehrlich, die Nummer mit den Schuldgefühlen, sowie diverse Mittel zur demagogischen und manipulierenden Gesprächsführung haben wir Frauen schon drauf und gemein. Schuldgefühle sind immer gut, wenn man etwas haben will und Manipulation ist hervorragend, wenn es darum geht von eigenen Fehlern und Unzulänglichkeiten abzulenken.
Die ganze Geschichte läuft im Film natürlich schrecklich aus dem Ruder und ist zeitweilig wirklich sehr komisch. Dennoch, im Grunde lachen wir über uns selbst. Im Grunde habe ich über mich gelacht. Sie war ich, ich war sie. Menschen handeln oft irrational, wenn sie sich ungerecht, schlecht behandelt fühlen. Und Menschen lassen sich nicht gerne manipulieren und reagieren ganz eigen, wenn sie einen Manipulationsversuch wittern oder gar aufdecken. Menschen verlezten die Menschen, die sie lieben und im Endeffekt verletzten sie sich damit auch selbst.

We all go through life like bulls in a china shop. A chip here, a crack there. Doing damage to ourselves, to other people. The problem is trying to control the damage we´ve done, or thats been done to us.

Ich streite mit Toby. Mal wieder eine sinnlose Diskussion über eine Kleinigkeit von der später niemand mehr so genau sagen kann, wie sie begonnen hat. Er hat ein Beispiel gewählt und das mehr als unglücklich und er ist mir damit auf die Füße gestiegen, hat mir eine metaphorische Ohrfeige verpasst, mich verletzt. Ich streite wirklich nicht gerne, wer tut das schon? Aber ich gehe auch keiner Diskussion aus dem Weg. Habe ich noch niemals getan und werde ich auch niemals tun. Wir diskutieren, nicht schön, aber auch nicht unschön. Eine Diskussion eben, jeder beharrt auf seinen Standpunkt und möchte den anderen überzeugen. Leider gibt es bei so manchen Diskussionen kein Recht und auch kein Unrecht, nur völlig verschiedene Standpunkte, die beide ihre Begründung und ihren Hintergrund haben. Wir kommen auf keinen Konsens und trennen uns dann in einem eher unschönen Ton. Zehn Minuten später klingelt mein Handy. Ich bin, um ehrlich zu sein, für einen Moment geschockt. Ich meine, man weiß, dass es kommen wird, blickt dem Ereignis freudig oder zumindest emotionslos entgegen und dann ist der Augenblick gekommen... so plötzlich, überraschend, unerwartet. Es raubt einen für den Moment den Atem.
Ich fange mich sehr schnell, kein Grund melancholisch zu werden, er hat mir nichts bedeutet. Ich höre ihn an, seine wohl berechtigten Vorwürfe, Anmerkungen und unzähligen Anschuldigungen. Ich sage kaum etwas, habe nichts zu sagen, es gibt keinen Grund für Rechtfertigungen. Allerdings widerstrebt es mir dann irgendwann doch, dass ich jetzt die Schuldige, ewige Böse bin. Ich meine, er ist nicht mein Typ und er lässt mein Herz einfach nicht höher schlagen, aber er hat auch Fehler gemacht. Er ist Mr Trampeltier, der niemals nachfragt und anbietet, immer nur annimmt. Ich erläutere ihm meinen Standpunkt, weise einen Teil der Schuld rigoros von mir und wünsche ihm dann einen schönen Urlaub!
Und dann geht alles von vorne los. Er mag mich und ich bin seine Traumfrau. Außerdem ist seiner Meinung nach das Problem, dass ich einen starken Charakter habe und charakterlich sehr gefestigt bin. Er bezeichnet mich als radikal.
Und ich stimme ihm zu, denn in manchen Dingen bin ich bestimmt radikal. Leider nicht in Bezug auf ihn, aber das bleibt mal so dahingestellt. Radikalität braucht Mut oder absolute Gefühlskälte und irgendwie fehlt mir beides, um ihm ins Gesicht zu sagen, dass er mir nichts bedeutet und sich doch bitte zum Teufel scheren soll. Also versuche ich ihn dahingegen zu manipulieren, dass er von alleine erkennt, dass wir nicht zusammen passen und beinahe hätte es heute auch schon geklappt. Leider nur beinahe. Toby gibt mir nach und nach recht, sieht ein, begreift.
Am Ende teilt er mir mit, dass er mich morgen sehen möchte und ich sage zwar nicht direkt "ja", aber auch nicht direkt "nein". Ich schweige, bleibe stumm und lasse ihn interpretieren.

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leben 

Kommentare

08:41 05.08.2007
irgendwie will ich nicht ganz verstehen wieso du net einfach sagst: feierabend...
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00:12 05.08.2007
tja, knapp daneben ist auch vorbei ...
du solltest ein tagebuch über eure beziehung schreiben, damit du päter mal alles in prosa hast und nachlesen kannst
Good luck!
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2007-08-04 17:15