Todesanzeigen
Ich schlage die Zeitungen auf, lese hier und da, stoße auf die Todesanzeigen. Früher habe ich nicht darauf geachtet, sie mir gar nicht angeschaut, aber mittlerweile.. mittlerweile lese ich sie, schaue mir vor allem die Namen an. Und jedes Mal bin ich erleichtert, wenn ich keinen bekannten erblicke. Aber heute ist das anders, heute steht da ein Name den ich kenne. Der Nachname eines guten Freundes, sein Vater ist am Sonntag im Alter von fünfzig Jahren verstorben. Er hatte letztes Jahr einen Schlaganfall, war seitdem bettlägrig und ein Pflegefall und nun ist er tot. Ich habe zu ihm mittlerweile nur noch selten Kontakt. Ab und zu Emails, dafür aber ewige Gespräche auf Partys, wenn wir uns einmal über den Weg laufen. Es gab eine Zeit da hatten wir mehr miteinander zu tun, aber dann habe ich mich von meinem damaligen Freund (einem guten Freund von ihm) getrennt und er ist mit seiner Freundin zusammen gekommen. Ein hübsches und eigentlich auch sehr nettes Mädchen, dass mich so gar nicht leiden kann, denn wenn ich ihrem Freund auf Partys begegnet bin, dann gab es wie gesagt endlose Gespräche. Früher war ich einmal in ihn verliebt und ja ich weiß, die Liste ist abgeschafft, aber er stand auf besagter Liste, wenn auch bei den Unerreichbaren, denn schließlich hat er seit Jahren eine Freundin. Was ich aber eigentlich sagen möchte ist, dass es mir so unsäglich Leid tut, dass sein Vater so früh und jung gestorben ist. Es tut mir im Herzen weh, dass er einen derartigen Verlust erleiden musste. Sein Vater hat ihm sehr viel bedeutet und nun ist er nicht mehr da. Aber das Schicksal nennt keine Gründe. Er ist ein starker Mann und ich weiß, dass er damit zurecht kommen wird, so wie ich mit Stefans Verlust zurecht gekommen bin. Dennoch, es tut mir so wahnsinnig Leid, denn eines ist klar, nach so einem Ereignis ist nichts mehr wie es war.