Stille
Ich liege in meinem Bett, mein Zimmer ist dunkel, einziges Licht eine Salzkristalllampe. Sie wirft einen rötlichen Schein auf meinen Betthimmel. Ich habe die Musik lautgedreht, Radio, heute nur Pop und Rockballaden, passend zu meiner Stimmung.
Ruhig, zum Teil dramatisch oder tragisch.
Ich denke an Stefan und Tränen stehlen sich aus meinen Augen. Lange war es mir nicht mehr möglich um ihn zu weinen!

Dominik hat sich heute nicht gemeldet, ich bin deswegen ein bisschen enttäuscht. Nach dem gestrigen Abend hätte ich eigentlich schon erwartet, dass sich seine Schüchternheit bzw. Zurückhaltung ein bisschen legt, aber so kann man sich irren.

Und deshalb liege ich jetzt hier und lausche der Musik und ich muss bemerken, dass mich das Verhalten von Dominik verletzt. Hoffnung, die er an einem Tag schürt und am nächsten wieder zunichte macht, nimmt!
Brauche ich soetwas? Es gibt so viele Männer, warum musste ich mich in einen verlieben, der so kompliziert ist?
Am Donnerstag sehen wir uns wahrscheinlich wieder, aber eben nur wahrscheinlich!
Ich freue mich darauf, aber gleichzeitig beschließe ich, dass ich ihm nicht mehr so viele Chancen geben werde. Denn dieses Hin und Her von Zuneigung zu Zurückweisung, dass möchte ich nicht mehr länger ertragen müssen.

Ich kuschle mich in meine Decke und überlege zum hundertsten Mal, wie ich ihm diese eine Sache sagen soll, wenn es denn jemals dazu kommen sollte. Denn welche Worte, können nur annähernd beschreiben, wie ich mich damals gefühlt habe? Was dieses Erlebnis in mir angerichtet hat?

In diesem Sinne,
es lebe die Liebe, denn "Wo Liebe ist, da ist auch Schatten" (Peter Rudl)