Sex delight
Wir haben uns zwei Wochen nicht gesehen und wenn man sich so lange nicht sieht, kann man sich zumindest über zwei Sachen sicher sein: Erstens, es wird am Anfang wahrscheinlich ein bisschen verhalten und verlegen zugehen und zweitens, es wird bestimmt keinen Mangel an Gesprächsstoff geben!
Wir begrüßen uns mit zwei Küsschen auf die Wange, er lächelt mich an, Smalltalk. Wie gehts dir, was hast du die letzten Wochen so getrieben? Wen hast du getroffen, wo hast du gefeiert?
Er beugt sich zu mir hinüber, küsst mich, es ist ein bisschen komisch! Zwei Wochen ohne persönlichen Kontakt, ohne Nettigkeiten, ohne Gespräche haben ihre Spuren hinterlassen. Zumindest bei mir, er ist wie immer. Locker, leicht, vielleicht routiniert?
Er fragt mich was ich trinken möchte, ich grinse ihn an, er lacht. Er holt einen Wein, öffnet ihn, schenkt mir ein, stößt mit mir an und teilt mir mit, dass er den Wein extra wegen mir gekauft hat.
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Ich freue mich, auch wenn ich mir nicht sicher bin ob ich es ihm abnehme, abnehmen soll! Michi ist ein Charmeur und sind Charmeure nicht immer auch Meister der Manipulation?
Danach passiert das, was natürlich vorprogrammiert war, weshalb er das Treffen ausgemacht hat, warum er sich mit mir bei ihm zu Hause anstatt in einer Bar treffen wollte. Er hat Bedürfnisse und weil sich die seinen mit den meinen decken, wehre ich mich nicht! Wir küssen uns, wir ziehen uns aus, wir berühren uns und dann hält er inne, sieht mich an und meint: "Ich habe dich vermisst!"
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Und ja, wenn man nicht so misstrauisch wäre wie ich, dann würde man sich jetzt bestimmt freuen, Herzklopfen bekommen, lächeln. Ein Teil von mir möchte so gerne daran glauben, der Teil der von Prinzen und großer Liebe träumt! Der andere Teil in mir, der Vernünftige, weist mich daraufhin, dass er, wenn seine Sehnsucht wirklich groß gewesen wäre, auch ein früheres Treffen hätte arrangieren können. Und das Teufelchen auf meiner Schulter lacht mir ins Ohr und flüstert mir zu, dass er es wahrscheinlich schon ernst meint, weist mich aber auch daraufhin, dass ich gerade halbnackt unter ihm liege!
Wir schlafen miteinander und es fühlt sich gut, vertraut, richtig an. Aber ich hatte auch nichts anderes erwartet, im Bett passen wir gut zusammen. Danach kommen wir endlich zu dem Film, knabbern ein paar Salzstangen, trinken Wein, kuscheln.
Er schließt die Rolladen. "Du hast doch gesagt, dass du bei dir zu Hause immer im Dunkeln schläfst! Also wenn du heute hier bleibst..."
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Und da überschreiten wir also wieder diese unsichtbare Affärengrenze und begeben uns auf eine viel vertraulichere Ebene.
Wir sind verrückt, dass alles ist verrückt! Ich bin verrückt, denn ich vergesse, dass er sich selten meldet und in mir nur ein Betthäschen sieht! Nach dem Film landen wir im Bett und machen dort weiter, wo wir aufgehört haben. Später liegt er total erschöpft an meiner Seite und murmelt mindestens fünf mal "das war gut". **~~*++~~~--+
Wir reden noch ein wenig weiter, schlafen dann irgendwann nebeneinander ein und wachen Stunden später, als Fremde nebeneinander, wieder auf. Er lächelt mich an, aber dieses Lächeln ist nicht wie dass am Abend davor, dieses Lächeln ist verlegen, verhalten, vorsichtig und raubt mir den Atem.
Er geht ins Badezimmer, zieht sich an und auch ich ziehe mich an. Er teilt mir mit, dass seine ganze Familie am Frühstückstisch sitzt und das wir an ihnen vorbei müssen, wenn wir raus wollen! Er fragt mich, ob ich mit ihnen frühstücken möchte, aber ich habe das Gefühl, dass er die Frage nicht ernst meint. Es ist schließlich unpassend die Affäre mit an den Esstisch der Eltern zu setzen oder? Ich lehne ab!
Wir gehen nach unten und da sitzen sie, seine Mutter, der ich bereits schon öfter begegnet bin und seine Schwester, die ich noch niemals gesehen habe. Ich wünsche ihnen einen guten Morgen und gehe dann weiter. Er hält es nicht für nötig mich seiner Schwester vorzustellen! Als ich in meine Schuhe schlüpfe höre ich die beiden tuscheln und kann mir nur zu gut vorstellen was das Thema ist. Im Auto sagt mir Michi, dass er jetzt bestimmt von seiner Schwester verarscht werden wird. Er lacht und übersieht, dass ich darüber nicht lachen kann!
Ich halte mich für eine emanzipierte, selbstständige und selbstbewusste Frau, ich kann das wegstecken und ich werde das wegstecken! Ich wollte diese Affäre, ich wollte jedes einzelne Treffen, also kann ich mich jetzt wirklich nicht beklagen! Darf es nicht!
Er fährt mich heim, wir verabschieden uns mit einem kurzen "wir hören uns" und ich überrasche mich selbst, weil es mich gerade wirklich nicht mehr weiter kümmert!
Man kann gewisse Dinge nicht erzwingen und muss sie einfach laufen lassen, abwarten, entscheiden! In gewisser Weise eine Kosten-Nutzen Rechnung anstellen, Risiken abwägen. Mein Herz ist nicht involviert, was kann mir also schon passieren? Ich habe ein gesundes Selbstvertrauen auf das ich mich stützen kann, ich habe einen ausgefüllten Terminplan, der mich nicht allzu oft an ihn denken lässt und ich habe meine Freigeist-Einstellung, die eine Überbewertung der Situation nicht mehr zulässt. Dennoch sollte man vielleicht in Erwägung ziehen, gewisse Affärengrenzen einzuhalten, um Verwirrungen zu vermeiden!