Learning from the guilt
In life we are left with a choice. Either let the guilt throw you back into the behaviour that got you into trouble in the first place, or learn from the guilt and do your best to move on.

Es ist vorbei. Es hat endlich ein Ende. Ich war mir treu, bin mir treu geblieben. Er ist wirklich ein netter Kerl, oberflächlich betrachtet. Ja, ich glaube er ist wirklich nicht so sehr Dreckskerl wie Michi oder Manuel. Aber was ändert das schon? Er ist dennoch ein Dreckskerl! Er bietet mir nichts zu trinken an, beginnt sofort mit dem Film und wie es eben so ist, immer ist, will er danach mehr. Das ist dann der Zeitpunkt an dem die ganze Sache wirklich peinlich wird, denn ich lasse mich nicht drauf ein. Ich schiebe ihn von mir weg und sage ihm, dass ich das nicht möchte. Ich möchte keine Affäre, nicht wieder. Er beharrt darauf, dass man doch eigentlich niemals weiß in welche Richtung sich eine Geschichte entwickeln wird und ich gebe ihm Recht. Man sollte sich immer erst Kennenlernen und dann entscheiden, was man möchte. Eine Beziehung, Freundschaft, Affäre? Aber schließt gegenseitiges Kennenlernen Sex mit ein? Meiner Meinung nach "Nein". Die Körperlichkeit ist schließlich das geringste Problem, hier ist man anpassungsfähig. Er will auf jeden Fall Sex und keine Unterhaltung! Ich sage ihm, dass ich dazu nicht bereit bin. Wir reden noch eine lange Weile weiter und dann fährt er mich nach Hause.
"Sind wir jetzt wieder auf Anfang?"
Ich schaue zu ihm hinüber, er ist keinen Deut besser als Michi. "Ja, wir sind wieder auf Anfang." Weil ich nicht nur Sex möchte, weil ich mit dem Schwinden der Option Affäre nun nicht mehr interessant bin.
Ich gehe in meine Wohnung, setze mich auf meine Couch und fühle mich zum ersten Mal seit dieser Woche erleichtert. Es ist, als würde eine riesige Last von meinen Schultern genommen. Ich kann zum ersten Mal wieder befreit durchatmen.
Ich habe es ihm gesagt und weil ich das getan habe, weiß ich auch, dass ich es bei Michi nicht anders machen werde. Sollte er sich melden und gerade zweifle ich das wirklich stark an, werde ich die Affäre beenden. Ohne Diskussion, ohne "wenn und aber" und ohne Hintertürchen.
Und was ist das Fazit der Geschichte? Ich hatte mal wieder Sex mit dem Falschen, aber das kann ich verkraften, denn Sex betrifft den Körper. Dennoch hat dieser Ausrutscher etwas bedeutet. Vielleicht stellt er die Grenze dar, von der ich früher behauptet habe, dass sie für mich nicht existiert. Eine moralische Grenze, denn anscheinend habe ich doch so etwas wie ein Gewissen. Wie dem auch sei, die Sache bleibt anscheinend Konsequenzenlos, ich bin noch einmal mit einem blauen Auge davon gekommen. Und vielleicht sollte ich langsam damit aufhören meinen Wert anhand der Männer in meinem Leben zu messen, anhand von ihnen zu erzählen. Vielleicht sollte ich Abstand nehmen von meiner Beziehung zu Gordi, Chris, Dominik, Andi, Manuel und Michi. Vielleicht wird es Zeit für einen endgültigen Schlussstrich. Sie sind alle Teile meiner Vergangenheit und spielten in dieser eine wichtige Rolle. Aber sie sind Vergangenheit, genauso wie die Liste. Ich habe mich verändert, die Liste nicht.

For me it is no option to go back. I cannot act like I acted in the first place. I cannot be like I have been a week ago. I have to learn out of my mistakes and I think I made a move in the right direction. But the thing is, guilt never goes anywhere on its own. It brings its friends - doubt and insecurity.