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Tagebuch Bunny_Hop
2007-09-28 13:37
Count Zero
Eigentlich wollte ich heute abreisen. Eigentlich...
Es regnet in Strömen, ein Großteil der Straßen ist teilweise überschwemmt und mein Scheibenwischer ist zwar repariert, aber ich habe noch kein allzu großes Vertrauen in die zusammen gelötete Elektronik.
Ich verschiebe meine Abreise auf morgen um acht Uhr früh. Not gedrungen, vernünftigerweise, aus Bequemlichkeit. Samstag soll das Wetter besser sein und ich bin kein Fan von Aquaplaning-Gefahren und LKW´s die einen die ganze Seite einsauen. Einerseits freue ich mich über diesen Aufschub, die Galgenfrist, aber irgendwie beschert es mir auch ein komisches Gefühl. Ich hatte mich fest darauf eingestellt heute zu fahren. Ich hatte mich innerlich bereits verabschiedet, mental darauf vorbereitet. Dann eben morgen, keine große Sache. Ein Tag hin oder her. Machen wir jetzt kein Drama daraus...
Wegen Chris hatte ich mich im übrigen auch geirrt. Ich dachte das Schweigen hätte begonnen und dann schreibt er mich an. "Wie gehts dir, bla bla." Warum tut er das? Warum meldet er sich? Es interessiert ihn doch nicht wirklich wie es mir geht?
Er plant einen Umzug. Hamburg, Wien. Hunderte von Kilometern. Er ist es Leid immer nur dieselben Gesichter zu sehen, braucht ein bisschen Abwechslung. Er will endlich auf eigenen Beinen stehen. Ich verstehe ihn, einerseits. Andererseits kann ich sein Fernweh nicht nachvollziehen. Um ehrlich zu sein kein bisschen. Alles was er liebt ist hier! Seine Freundin, seine Familie, seine Wurzeln, sein Freundeskreis. Er hat es wirklich schön.
Aber eigentlich egal. Er will es so und ich kann es nicht ändern, ihn nicht beeinflussen. Besorgniserregend ist auch weniger sein Wunsch für eine Wohnortwechsel, als die Tatsache, dass es mich derart stört. Es sollte mich nicht irritieren. Es sollte mir egal sein.
Dennoch, wenn ich nur daran denke, dass er weggehen könnte, fühle ich Verlust. Einen immensen, gewaltigen, atemberaubenden Verlust. Wir sehen uns selten. Es würde für mich nichts ändern. Zumindest nicht nach außen hin.
Innerlich oder gefühlsmäßig wäre das anders. Wenn Chris geht, haben wir keine Chance mehr. Keine Chance für die Zukunft. Auch, wenn ich selbst heute nicht an eine Wiedervereinigung glaube, so ist es dennoch schwieriger es tatsächlich zu wissen. Gewissheit zu haben. Wenn sich Chris für einen Umzug nach Hamburg oder Wien entscheidet, dann war es das mit uns beiden. Auf immer und ewig, für alle Zukunft. Das wäre ein Verlust. Ein Verlust von Hoffnung und dem Glauben daran, dass irgendwann alles seinen Weg finden wird, dass wir jemals unseren Weg zueinander finden.
Doch wer sagt mir eigentlich, dass nicht so unser Schicksal aussieht? Dass es nicht genauso sein soll? Bestimmt ist zu geschehen? Vielleicht gehört sein Umzug zum großen Plan. Vielleicht soll ich ihn/uns endlich abschreiben. Endgültig, für alle Zeit. Vielleicht ist es gut so, weil er nicht der Richtige für mich ist und niemals sein wird, vielleicht auch niemals war.
Ja, vielleicht ist es Schicksal und vorherbestimmt und gut.
Leider fühlt es sich bisher nicht so an.

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2007-09-28 13:37